Wirtschaftsforscher nach Umfrage zur Informationstechnik:

Mittelstand hat mehr Interesse als Ahnung

24.06.1988

BONN (vwd) - Die Unkenntnis über die Vorteile der neuen Informations- und Kommunikationstechniken ist bei klein- und mittelländischen Unternehmen noch weitverbreitet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage, die das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) mit Unterstützung der Stuttgarter Messeund Kongreß GmbH bei 2500 Betrieben dieses Wirtschaftsbereichs durchgeführt hat.

Während die große Mehrheit der 257 ausgewerteten Betriebe mit durchschnittlich 147 Beschäftigten gut über die Anwendungsmöglichkeiten "klassischer" Kommunikationsdienste informiert war, zeigten sich laut IW erhebliche Informationsdefizite bei der elektronischen Übermittlung. Ein hoher Bekanntheitsgrad wurde so bei Fernsprechnebenstellenanlagen (81 Prozent), Telefax (72), Telex (71), PC (68) und Anrufbeantwortern (67) sowie Druckern (63) und Textverarbeitungssystemen ermittelt. Nicht informiert fühlten sich Betriebe über die Nutzung der elektronischen Übermittlung beispielsweise von Grafiken (84 Prozent), Konferenzen per Videotechnik (68), des Bildtelefons (66), des Datex-P-Netzes (59) sowie lokaler Netzwerke (53). 41 Prozent der Betriebe war die Arbeit mit Datenbanken weitgehend unbekannt, und 32 Prozent hatten keine Kenntnisse über die Einsatzmöglichkeiten von Btx.

Ihr besonderes Interesse meldeten die Betriebe für Bildtelefon und Datenbanken (55 Prozent) an, gefolgt von Datex-P (51), Fernzeichnen (47) und dem lokalen Netzwerk (44) sowie Textverarbeitungssystemen und Btx (43). Zum Arbeitsalltag fast aller befragten Betriebe der Stichprobe gehört die Nutzung von Fernsprechnebenstellenanlagen. Das technisch weiterentwickelte klassische Telefon spielt die größte Rolle. Demgegenüber ermittelte die Umfrage bei der Mehrheit der Betriebe ein (noch) nicht stark ausgeprägtes Interesse an der Nutzung weiterer Systeme oder Dienste.