Business Intelligence

Mittelstand hat dringenden Analysebedarf

26.11.2008
Von Richard Knoll
Die Analysten des Würzburger Beratungshauses BARC sehen im Mittelstand eine weiterhin hohe Nachfrage für Business-Intelligence-Software. Der allgemeine wirtschaftliche Abschwung wird den Markt für BI-Software wahrscheinlich weniger hart treffen als andere Märkte.

Business Application Research Center (BARC) zufolge müssten BI-Anbieter schlimmstenfalls mit stagnierenden Umsätzen rechnen müssen. Insbesondere bei mittelständischen Unternehmen sei eine Marktsättigung für BI-Software noch nicht erreicht. Dies habe auch die BARC-Marktstudie "Business Intelligence im Mittelstand" gezeigt. Dem Bericht zufolge setzt erst knapp die Hälfte der mittelständischen Firmen BI-Systeme ein.

Auch die Besucherzahlen der BARC-Jahreskonferenz "Business Intelligence – Software für Reporting, Analyse und OLAP im direkten Vergleich" mit 17 Lösungsanbietern und mehr als 230 Teilnehmern lassen hoffen. "Da sich auf unserer Tagung fast ausschließlich Unternehmen informieren, die konkreten Investitionsbedarf in BI-Software haben, ist die Teilnehmerzahl der Veranstaltung eine Art Konjunkturbarometer", erläutert Carsten Bange, Geschäftsführer von BARC.

Analysen von Schwachstellen sind überlebenswichtig

Projekte zur Effizienzsteigerung haben in wirtschaftlichen Krisenzeiten Konjunktur.
Projekte zur Effizienzsteigerung haben in wirtschaftlichen Krisenzeiten Konjunktur.
Foto: BARC

Neben dem anhaltenden Bedarf an Business-Intelligence im Mittelstand sprechen laut BARC auch noch weitere Argumente gegen einen negativen Einfluss rezessiver wirtschaftlicher Phasen auf die Umsatzentwicklung von BI-Softwareanbietern. In Krisenzeiten ist eine Erhöhung der Steuerbarkeit von Unternehmen durch bessere Informationsversorgung für Entscheidungsträger sowie Analysen von Schwachstellen oder Einsparpotenzialen interessant oder sogar überlebenswichtig, so die Analysten. Business-Intelligence-Software erhöht die Qualität von Managementprozessen und soll zur Effizienzsteigerung in dispositiven Prozessen wie etwa der Planung führen. Projekte zur Effizienzsteigerung und Kosteneinsparung gerade in administrativen Bereichen haben in schlechteren wirtschaftlichen Zeiten Konjunktur.

BARC zieht zudem einen historischen Vergleich zur der vergangenen Rezession. Im Zeitraum 2001 bis 2002 kam es ebenfalls zu stagnierenden Umsätzen bei BI-Herstellern, allerdings nicht zu vergleichen mit den Umsatzrückgängen der allgemeinen IT- und Softwareanbietern. Der Umsatz der BI-Anbieter war laut BARC wesentlich krisenresistenter. Die beobachtete Entwicklung war bei kleineren lokalen Anbietern sogar häufig deutlich besser (weiterhin zweistellige Wachstumsraten) als bei weltweit agierenden Marktführern.