Mit Betriebssystem Java-OS

Mitsubishi und Toshiba zeigen Java-Rechner

18.04.1997

Toshiba präsentierte ein Miniatur-Notebook, das äußerlich dem "Libretto" gleicht. Die Hardware-Ausstattung des Vorführmodells umfaßte 16 MB Arbeitsspeicher, eine 500 MB große Festplatte, einen 486er Prozessor von Advanced Micro Devices (AMD), einen PC-Card-Steckplatz, ein TFT-LC-Display mit 6,1 Zoll Diagonale und VGA-Auflösung sowie eine Infrarot-Schnittstelle und einen Lithium-Ionen-Akku zur Stromversorgung. Auf dem knapp ein Kilogramm schweren Zwerg lief Suns komplett in Java realisierter Web-Browser "Hot Java".

Gleichzeitig stellte Toshiba auch seine "Disconnected-Operation"-Initiative vor. Entsprechende Geräte sollen in der Lage sein, lokal zu booten, mit Daten aus einem Cache-Speicher zu arbeiten, ein automatisches Update zwischen Server und Cache über eine TCP/ IP-Verbindung vorzunehmen und E-Mails offline zu verwalten. Damit würde eine Mischform zwischen Network Computer (NC) und herkömmlichen vernetzten PCs erreicht, bei der die Rechner nicht dauerhaft auf eine Server-Verbindung angewiesen sind.

Mitsubishi zeigte sein portables Java-Terminal "Mon Ami-II", das anstelle einer Tastatur über einen Touchscreen verfügt. Lediglich ein Ziffernblock für die schnelle Eingabe von Zahlen ist in Hardwareform realisiert. Das ebenfalls knapp ein Kilogramm schwere Gerät besitzt eine 810 MB große Festplatte und ein hintergrundbeleuchtetes VGA-LC-Display mit 7,5 Zoll Diagonale. Es läuft unter Java-OS und soll im Sommer 1997 für rund 500 Dollar in den USA auf den Markt kommen. Als Zielgruppe hat Mitsubishi vor allem medizinisches Personal, Außendienstler und reisende Entscheider mit Zugriff auf Decision-Support-Systeme im Visier.

Als stationäre Lösung hingegen ist der "Mon Ami/ES" gedacht. Der NC kommt in einem kompakten Gehäuse mit integriertem 12,1-Zoll-TFT-Display und Anschlüssen für 10Base-T-Ethernet, Maus, Tastatur sowie Drucker. Optional unterstützt das Gerät auch Smart Cards.