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Mitgesellschafter verhindern Nokias Dominanz im Symbian-Joint-Venture

08.07.2004

Nokia ist mit seinen Bemühungen, die Mehrheit an Symbian zu erhalten, vorerst gescheitert: Wie das britische Joint-Venture zur Entwicklung von Smartphone-Betriebssystemen bekannt gab, machen die Mitgesellschafter SonyEricsson, Siemens und Panasonic von ihren anteiligen Vorkaufsrechten an der 31,1-prozentigen Symbian-Beteiligung von Psion Gebrauch. Gleichzeitig beteiligen sich vier der insgesamt sechs Anteilseigner an einer Kapitalerhöhung von 187,7 Millionen Pfund (knapp 282 Millionen Euro), davon 50 Millionen Pfund in bar.

Psion hatte im Februar angekündigt, seinen 31,1-prozentigen Symbian-Anteil für 203 Millionen Euro an Nokia zu verkaufen. Damit wären die Finnen mit 63,3 Prozent Mehrheitsgesellschafter des Joint-Venture. Die Mitgesellschafter befürchteten daher nicht ohne Grund, dass Nokia die offene Symbian-Plattform in eine geschlossene Architektur überführen könnte. Mögliche Konsequenz wäre ein Image-Schaden, der wiederum die Entstehung anderer Plattformen zur Folge haben könnte. Deshalb kündigten sie mit Ausnahme von Samsung und Ericsson an, ihr durch einen Aktionärsvertrag geregeltes Vorkaufsrecht zu nutzen.

Nach der gestrigen Einigung wird Nokias Symbian-Anteil von 32,2 auf 47,9 Prozent steigen. Das Gemeinschaftsunternehmen Sony Ericsson erhöhte seine Beteiligung von 1,5 auf 13,1 Prozent. Siemens weitete seinen Anteil von 4,8 auf 8,4 Prozent, Panasonic von 7,9 auf 10,5 Prozent aus. Die Beteilung von Samsung sank dagegen von fünf auf 4,5 Prozent, Ericsson reduzierte seinen Anteil von 17,5 auf 15,6 Prozent. (mb)