"Studenten nutzen Facebook nur für Privates"
Thorsten Petry, Professor für Organisation und Personal-Management an der Hochschule Rhein-Main in Wiesbaden, befragte Firmen und Bewerber, wie und wozu sie soziale Netzwerke nutzen.
CW: Wie nutzen Bewerber und Unternehmen Social Media für berufliche Belange?
Petry: Die von uns befragten Fach- und Führungskräfte sowie Studenten nutzen zu 98 Prozent diese Plattformen, Firmen zu 71 Prozent. Während Letztere bei Twitter, Facebook und Xing aktiv sind, interessieren sich Bewerber weniger für Twitter. Sie verwenden beruflich Xing und setzen hauptsächlich privat auf Facebook.
CW: Unternehmen sehen in Facebook eine wichtige Image- und Karriereplattform. Freut das die Bewerber?
Petry: 75 Prozent der jungen Fach- und Führungskräfte bedienen sich täglich Social-Media-Plattformen. Die Verweildauer variiert zwischen 15 Minuten und mehr als einer Stunde. Facebook ist das am meisten genutzte Portal. Allerdings wollen die Kandidaten dort nicht von Firmen angesprochen werden. Ich beobachte bei Studenten, dass sie zuerst Facebook intensiv für Privates nutzen, später zu Business-Netzwerken wie Xing oder LinkedIn wechseln und ihren Facebook-Account säubern. Deshalb sehe ich es kritisch, wenn Unternehmen massiv auf diese privat genutzte Plattform drängen.
CW: Viele Firmen möchten aber im Facebook-Netzwerk präsent sein. Welche Strategie empfehlen Sie?
Petry: Sie sollten dort Informationen bereitstellen und den Interessenten einen Einblick ins Unternehmen geben, doch für die konkrete Bewerberansprache sind Business-Netzwerke wirksamer. Wichtig für alle Aktivitäten in sozialen Netzwerken ist in jedem Fall "Leben auf den Seiten" und Authentizität der Inhalte. Authentisch wirken Erfahrungsberichte von Mitarbeitern oder Hinweise auf Jobangebote, wenn sie über die privaten Accounts der Mitarbeiter kommen. Das ähnelt einer Empfehlung unter Freunden.
CW: Sollten Firmen interessante Bewerber direkt über Facebook ansprechen?
Petry: Für die gezielte Ansprache von Kandidaten halte ich nach wie vor Business-Plattformen für geeigneter. Dort erwarten es die Nutzer, von Firmen angesprochen zu werden, auf Facebook empfinden es viele als störend.
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