Mitarbeiterportale setzen sich durch

03.03.2004
Von Gabi Müller

Wie schwierig es sein kann, im Zeitalter von Fusionen, Joint Ventures, Kooperationen und der Internationalisierung ein firmenübergreifendes Portal zu etablieren, weiß auch Volker Lahr. Der Leiter des Konzern-Intranets der Karstadt-Quelle AG, unter deren Dach zahlreiche Einzelhandels-, Versandhandels-, Dienstleistungs- und Immobilienunternehmen vereint sind, kennt nicht nur die Ansprüche, die von Unternehmens- wie von Mitarbeiterseite an das Portal gerichtet werden. Einen einheitlichen Auftritt mit einem maßgeschneiderten Zugang zu Informationen für so viele sehr unterschiedliche Nutzer zu realisieren, ist keine leichte Aufgabe. "Wir kämpfen noch mit dem Problem, dass im Handel längst nicht alle unsere Kollegen Zugang zu einem PC und damit zum Intranet haben", sagt Lahr.

Erste Anwendung muss Zugkraft haben

Das gilt auch für die Beschäftigten eines anderen Großunternehmens, dessen bei seinem Portalprojekt schon weiter fortgeschritten ist - die BASF AG. Hier können auch Beschäftigte ohne eigenen PC-Arbeitsplatz in vielen Fällen die Employee Self Services (ESS) nutzen, weil sie in ihrem Arbeitsumfeld einen Intranet-Zugang haben. Dadurch hat das System heute mehr als 30000 Nutzer und verzeichnet über 15000 Zugriffe am Tag. Inzwischen hat die für den Portalbetrieb verantwortliche Tochter BASF IT Services begonnen, mit Kioskstationen an ausgewählten Standorten das Portal für weitere Mitarbeiter erreichbar zu machen.

"Wer ein Portal plant, sollte mit einem Zugpferd starten", bringt Wolfgang Littmann, Leiter der Einheit Human Resources Services bei BASF IT Services, seine Strategie auf den Punkt. Deshalb konnten als Erstes die Beschäftigten ihr Arbeitszeitkonto über einen Web-Browser abrufen, dann kamen die Pflege der Anschrift und Bankverbindung im Selbstbedienungsverfahren und die Anzeige des Zeitnachweises hinzu. Vor zwei Jahren folgten dann unter anderem die Reisekostenabrechnung und das Veranstaltungs-Management.

"Der Nutzen lässt sich besonders klar machen, wenn Routineaufgaben wie die Pflege von Personaldaten, die Prüfung von Zeitkonten, Reisekostenabrechnungen oder Informationen über die Altersvorsorge besser und mit weniger Aufwand erledigt werden können", meint Littmann. Dazu zählt auch der mögliche Zugang rund um die Uhr, der wegen des Schichtbetriebs unerlässlich sei.

Service für unterschiedliche Zielgruppen