Nach Milliardenübernahme

Mitarbeiter von EDS und HP protestieren gegen Stellenabbau

29.01.2009
Mit europaweiten Aktionen haben die Beschäftigten des IT-Dienstleisters EDS und des Mutterkonzerns Hewlett-Packard (HP) am Donnerstag gegen den geplanten Stellenabbau protestiert.

Betriebsrat und Gewerkschaften werfen der Geschäftsleitung vor, trotz schwarzer Zahlen weltweit 24.600 Arbeitsplätze abbauen zu wollen. Außerdem lehne die EDS-Geschäftsführung die Aufnahme von Tarifverhandlungen ab, bei denen über Beschäftigungs- und Standortsicherung genauso wie über die Erhöhung der Entgelte und Arbeitszeiten gesprochen werden müsste, forderten der Betriebsrat von EDS-Operation Services (EDS-OS) Rüsselsheim und die Gewerkschaften IG Metall und ver.di am Donnerstag. "Wenn sich die Geschäftleitung nicht bewegt, werden wir in den kommenden zwei bis drei Wochen in Arbeitskampfmaßnahmen einsteigen", sagte Irmgard Seefried von der IG Metall Darmstadt.

EDS-Rechenzentrum in Rüsselsheim
EDS-Rechenzentrum in Rüsselsheim

Der US-Mutterkonzern Electronic Data Systems (EDS) war im August für rund 13 Milliarden US-Dollar vom Computerriesen Hewlett Packard (HP) übernommen worden. Nach der Übernahme kündigte HP an, in den kommenden drei Jahren weltweit 24.600 Stellen zu streichen. Fast die Hälfte der Jobs soll nach früheren Unternehmensangaben in den USA wegfallen. In Deutschland sollen bei HP 350 und bei EDS 1150 Stellen gestrichen werden. In Rüsselsheim seien nach Informationen der Geschäftsleitung und Berechnungen des Betriebsrats etwa 500 von 1500 Arbeitsplätzen betroffen. Die EDS-Gruppe Deutschland mit Hauptsitz in Düsseldorf beschäftigt insgesamt etwa 4200 Mitarbeiter, davon 1600 in Rüsselsheim.

Ferner hat die Geschäftsleitung nach den Angaben mitgeteilt, nach Ludwigsburg auch die Standorte Leuna, Wuppertal, Essen und Köln schließen zu wollen. Davon seien 418 Mitarbeiter betroffen, 340 von ihnen sollen entlassen werden.

Betriebsrat und Gewerkschaften werfen der Geschäftsleitung vor, die Auswirkungen dieses "massiven Personalabbaus" für die bestehenden Kundenverträge nicht zu berücksichtigen. Auch die Verschlechterung des Service für die Kunden werde "ohne wirtschaftlichen Grund" bewusst in Kauf genommen. (dpa/tc)