Mitarbeiter ante portas

13.06.2006

Gemeinhin könnte man ja der Meinung verfallen, deutsche Unternehmen hätten in den vergangenen Jahren alles Erdenkliche unternommen, ihre Mitarbeiter loszuwerden. Das hat in Unternehmen für emotionale Verwerfungen gesorgt, viel Geld gekostet - und es war im Prinzip ineffizient. Da liegt es doch nahe, Mitarbeiter gar nicht erst anzuheuern. Wie aber solch eine Haltung begründen?

Kein Problem. Man nehme deutsche Psychologen und eine gute Software. Seelenklempner der Technischen Universität Darmstadt sowie der Uni Regensburg haben ein softwaregestütztes Verfahren entwickelt, mit dem Firmen bereits im Vorfeld ermitteln können, ob einem Jobaspiranten überhaupt zu trauen ist. Oder ob der potenzielle Kandidat vielleicht die Charakterdisposition zum Diebstahl von Firmeneigentum besitzt.

Bewerbern werden hierzu 69 Fragen vorgelegt, deren Antworten von einer Software ausgewertet. Da erfragt das System etwa die persönliche Einstellung zu der These, dass bei grottenschlechter Bezahlung Diebstahl eine fast logische Konsequenz für die Mitarbeiter darstelle. Wer superclever zu sein meint, weil er die Logik des Tests durchschaut zu haben glaubt, den warnt die Software. Sie erkenne genau, welche Antworten im Gesamtkontext des Fragebogens unehrlich sind.

Natürlich gibt es wieder die üblichen Bedenkenträger, die davor warnen, mit solch einer Prüfung ließen sich schwarze Schafe nicht herausfiltern. Wir hingegen finden diesen Test gerade in Zeiten des Internets hervorragend. So braucht man sich mit Bewerbern gar nicht mehr persönlich abzugeben, geschweige denn, dass sie das Firmengelände überhaupt betreten. Das spart Zeit, Geld und Nachfragen. Effektiver geht’s nicht - und man muss sich nicht mit lästigen Mitarbeitern rumärgern.