Für eine Zurückhaltung im professionellen Bereich gibt es mehrere Gründe. So sind entsprechende Quality-of-Service-Verfahren für WLANs, die bei Voice- und Multimedia-Anwendungen eine garantierte Übertragungsrate gewährleisten sollen, noch nicht standardisiert. Bis Ende 2005 will eine IEEE-Arbeitsgruppe mit der Spezifikation 802.11e eine entsprechende Lösung verabschieden, die für die zukünftige Anwendung von Voice-over-WLAN wichtig ist. Die bisherigen Lösungen funktionieren nämlich meist nur in der Theorie perfekt, denn sobald mehrere Benutzer auf ein WLAN zugreifen, gibt es Aussetzer und Verbindungsabbrüche beim Telefonieren. Ein mögliches Gegenmittel ist die Einrichtung von Virtual LANs (VLANs) für das Telefonieren per VoIP im WLAN. Hierbei wird für das Telefonieren ein logisches Subnetz im Funknetz definiert. Für dieses wird dann eine garantierte Bandbreite gegenüber anderen Anwendungen reserviert.
Ein weiterer Knackpunkt ist das Roaming zwischen unterschiedlichen Access Points. Um beim Wechsel von einer WLAN-Funkzelle in die nächste ohne Unterbrechungen per VoIP weitertelefonieren zu können, darf die Anmeldung des WLAN-Telefons am nächsten Access Point nur wenige Millisekunden dauern. In der Theorie definiert zwar der IEEE-Standard 802.11f das Roaming zwischen den verschiedenen Funkknoten, in der Praxis funktioniert dies verzögerungsfrei meist nur in WLAN-Switching-Umgebungen.
Wer bislang erste Erfahrungen mit VoIP im WLAN sammeln wollte, musste in der Regel deutlich über 200 Euro für ein entsprechendes WLAN-Telefon investieren. Der VoIP-Anbieter Sipgate unterschreitet nun mit dem WLAN-VoIP-Handy "F1000" des asiatischen Herstellers Utstarcom diese magische Preisgrenze. |
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