Trotz roter Zahlen ist Inmos optimistisch:

Mit "Transputer" über den Berg

22.04.1983

LONDON (VWD) - Trotz hoher Verluste im abgelaufenen Geschäftsjahr blicken die Verantwortlichen des britischen Halbleiterherstellers Inmos Ltd. optimistisch in die Zukunft. Das Unternehmen nahm in der Vergangenheit rund 130 Pfund Sterling Finanzmittel auf, und hofft jetzt, durch weitere, privat finanzierte Zuschüsse und neue Produkte auf ein besseres Ergebnis für die Zukunft.

Einen Verlust von 20,4 Millionen Pfund Sterling nach Umsatzerlösen von 13,7 Millionen Pfund hat die Inmos Ltd. im Geschäftsjahr 1982 hinnehmen- müssen. Die Verwaltung rechnet damit, ab 1984 in die Gewinnzone zu gelangen.

Die Nettoverbindlichkeiten des angeschlagenen Unternehmens betragen 80 Prozent auch nach einem erneuten Staatszuschuß von 15 Millionen Pfund 80 Prozent des Aktienkapitals. Deshalb hofft Inmos auch für die weitere Entwicklung ihrer Produkte euf Staatsmittel. Der Inmos-Umsatz lag 1981 erst bei 2,14 Millionen Pfund Sterling. Über 80 Prozent des Absatzes werden in den USA getätigt.

Inmos soll den Platz Großbritanniens unter den Halbleiterproduzenten sichern helfen, berichtet VWD.

Eigenen Angaben zufolge hält Inmos sie am Markt für schnelle statische 16 K RAM einen Anteil von rund 60 Prozent. Vor kurzem hat sie die Fertigung von dynamischen 64 K RAM aufgenommen. Da es auf diesem, derzeit noch stark umkämpften Halbleiter-Marktsegment demnächst zu Verknappungen kommen werde, ist Dr. Richard Petritz, Geschäftsführer der Inmos, optimistisch. Mit den privat aufzunehmenden Finanzmitteln will Inmos sein noch unbewährtes Erzeugnis, den "Transputer" finanzieren. Mit dem Mikroprozessor würden laut Inmos, nicht nur die derzeitigen Produkte abgelöst, sondern gleichzeitig die "Fünfte Generation" eingeleitet.