Mit SCEM Lieferversprechen einhalten

04.11.2002
Von Manfred Krüger
Bei der Transportsteuerung hat sich in den vergangenen Jahren eine neue Disziplin entwickelt: das Supply-Chain-Event-Management (SCEM). Grund: Das herkömmliche Lieferketten-Management (SCM) war auf einem Auge kurzsichtig; die Distributionsseite wurde im Gegensatz zur Planung stiefmütterlich behandelt.

Foto: Lufthansa

Wenn es darum geht, zeitnah in bereits angelaufene Transporte einzugreifen, bewähren sich SCEM-Systeme. Ihre Kernfunktion: Treten Störungen auf, die die Liefertermine gefährden, schlagen SCEM-Systeme Handlungsalternativen vor, und zwar raum-, zeit- und verkehrsträgerübergreifend.

Was ein ereignisgesteuertes Transport-Management in der Praxis zu leisten vermag, zeigt sich am Beispiel des Fahrzeugbaus. In der Automobilwirtschaft tun sich bei der Distribution von Neuwagen erhebliche Optimierungspotenziale auf. Denn obwohl die Beschaffungslogistiker den Materialtransport mit Just-in-Time- und Sequenzanlieferung bereits weitgehend im Griff haben, wird bei der Auslieferung der Neuwagen in der Regel erst einmal abgewartet, bis die Fahrzeuge fertig produziert sind. Erst danach fällt die Entscheidung, wie diese am besten zu transportieren sind. Da es auf dem Weg vom Bandende bis in den Verkaufsraum jedoch zahlreiche Hindernisse gibt, gerät die Einhaltung der Liefertermine entsprechend häufig zum Vabanquespiel.

Angeklickt Nachdem zunächst vor allem kleinere spezialisierte Anbieter den Markt erschlossen haben, folgen mittlerweile auch etablierte SCM-Platzhirsche wie IBS, i2, Manugistics und SAP nach. Zu den Anbietern der ersten Stunde zählen vor allem Descartes, G-Log, Manhattan Associates, Red Prairie und Viewlocity.