Mit Mobiclip gibts Kinofeeling auf dem Handy

24.01.2007

Doch der Codec spart nicht nur Strom. Auch das Kompressionsverfahren wurde verbessert. Ob sich allerdings ein ganzer Film, wie der Softwareentwickler behauptet, mit Mobiclip in vernünftiger Qualität auf 128 MB Größe verringern lässt, kann bezweifelt werden. Tatsache ist jedoch, dass mit dem Codec 100 Minuten Film auf 256 MB passen. Sony Ericsson hat dem M600i beim Launch in Frankreich einen 512 MB großen Memory Stick M2 mitgegeben, der zur Hälfte mit dem Titel "Final Fantasy VII: Advent Children" gefüllt ist. Der Film wird in DVD-ähnlicher Qualität und mit circa 30 Frames pro Sekunde abgespielt.

Die Pläne von Actimagine sind ehrgeizig. Sie wollen den Video-Codec als neuen Standard für mobile Endgeräte etablieren und verhandeln dafür sowohl mit Handyherstellern und Produzenten tragbarer Spielekonsolen und Videoplayern, als auch mit Content-Anbietern. Erste Lizenznehmer sind Nintendo, die den Codec in ihren Gameboys einsetzen, sowie Sony Ericsson und Nokia. Beispiele für die Qualität kann man sich auf der Homepage von Actimagine herunterladen und - insofern man ein älteres Handy mit Symbian-Betriebssystem S60 Series 2 oder einen Treo650/Treo700 besitzt - auch anschauen.

Doch war es für urheberrechtlich geschützte Lösungen in der Vergangenheit fast unmöglich, sich als Standard durchzusetzen. Die Zukunft wird erweisen, ob es diesmal anders sein wird. Bleibt noch die Frage offen, ob der Nutzer Kinofilme wirklich auf dem vergleichsweise winzigen Handydisplay schauen will. Auch andere Formen der Unterhaltung, wie mobile TV oder der Video-Service von Vodafone konnten sich selbst nach Jahren noch nicht flächendeckend beim Kunden durchsetzen. Der neue Codec mag also zwar die Qualität der Darstellung verbessern, auf die Qualität der Inhalte dagegen hat er leider keinen Einfluss.

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