Ziele setzen und erreichen

Mit mentaler Kraft ins Neue Jahr

01.01.2012
Von 
Sabine Prohaska ist Inhaberin des Trainings- und Beratungsunternehmens seminar consult prohaska in Wien, das unter anderem Coaches ausbildet. Seit 1990 ist Prohaska in der Aus- und Weiterbildung als Wirtschaftspsychologin tätig und hält Seminare für Führungskräfte und MitarbeiterInnen. Sie arbeitet auch als systemisch - lösungsorientierter Coach im Unternehmenskontext und in eigener Praxis.

Stellen Sie sich Ihre Zukunft bildhaft vor

Beraterin Sabine Prohaska empfiehlt: "Malen Sie sich ihre Zukunft bildhaft aus."
Beraterin Sabine Prohaska empfiehlt: "Malen Sie sich ihre Zukunft bildhaft aus."
Foto: seminar consult prohaska

Danach sollten Sie überlegen: Wie sieht mein künftiges Leben aus? Malen Sie es sich bildhaft aus. Überlegen Sie sich zum Beispiel, wie Sie leben: Alleine oder mit einem Partner? Mit Kindern oder ohne? Stellen Sie sich auch vor, was Sie arbeiten und wie sich Ihr Alltag gestaltet. Stellen Sie sich all diese Dinge ganz plastisch vor - so dass Sie regelrecht spüren, wie sich Ihr künftiges Leben anfühlt. Zum Beispiel wie es ist, wenn Sie abends nach Hause kommen. Denn nur wenn Sie das, was Ihr künftiges Leben ausmacht - mit allen Vor- und Nachteilen - vorab schon emotional durchleben, können Sie wirklich für sich entscheiden: "Ja, das will ich". Diese Klarheit ist notwendig, damit Sie all Ihre Energie auf das Erreichen Ihrer Ziele konzentrieren können.

Haben Sie eine Vision von Ihrem künftigen Leben, dann überlegen Sie sich: Wie erreiche ich diese Ziele? Notieren Sie die Maßnahmen, die Sie ergreifen werden, ebenfalls auf einem Blatt Papier. Danach können Sie damit beginnen, Ihre Vision zu realisieren. Doch seien Sie gewarnt: Es wird Ihnen im Alltag nicht immer leicht fallen, Ihrem neuen Lebensweg zu folgen. Denn dazu müssen Sie auch Denk- und Verhaltensgewohnheiten aufgeben. Das fällt fast allen Menschen schwer. Denn in der Regel ist es verlockender, sich abends nach der Arbeit aufs Sofa zu legen statt zum Beispiel noch eine Fortbildung zu besuchen. Ihren "inneren Schweinehund" können Sie nur überwinden, indem Sie Ihre spontanen Wünsche und Bedürfnisse kritisch hinterfragen und die Kraft haben, zu ihnen "Nein" zu sagen.

Schaffen Sie Erinnerungsanker

Wenn Sie merken "Ich werde schwach", dann erinnern Sie sich an Ihre Vision - und an die guten Gefühle, die damit verbunden sind. Je häufiger Sie so Kraft tanken, desto besser funktioniert es. Vielleicht hilft Ihnen auch folgender Tipp, die positiven Gefühle abzurufen: Koppeln Sie das Erinnern mit einer bestimmten Handlung. Zum Beispiel mit dem Anfassen Ihrer Nase. Wenn Sie dies regelmäßig wiederholen, werden Sie mit der Zeit feststellen: Die positiven Gedanken und die Energien, stellen sich, wenn Sie Ihre Nase berühren, fast von selbst ein.

Auch folgende Mentalübung kann helfen: Wenn ein Schwach-Werden droht, können Sie sich vorstellen, Sie hätten eine geladene "Kraft-Batterie". Nehmen sie diese gedanklich in beide Hände. Und stellen Sie sich vor, wie von dort die Energie, die Sie zum Erreichen Ihrer Ziele brauchen, zunächst in Ihre Arme und dann in Ihren restlichen Körper fließt.

Belohnen Sie sich

Bauen Sie zudem "Kraft-Tankstellen" in Ihren Alltag ein. Dies können sehr verschiedene Elemente sein. Zum Beispiel Belohnungen. Haben Sie etwas getan, was Sie Ihrer Vision einen Schritt näher gebracht hat? Beispielsweise für Ihre Fortbildung gelernt statt zu faulenzen? Dann gönnen Sie sich ein Glas Wein oder ein Stück Schokolade.

Auch negative Erinnerungen können Kraft geben. Ein Beispiel: Angenommen Sie möchten mit dem Rauchen aufhören. Doch plötzlich überkommt Sie ein scheinbar unüberwindbares Bedürfnis zu rauchen. Greifen Sie dann zum Beispiel nach einem vorbereiteten Säckchen mit alten Zigarettenkippen und riechen Sie daran. Der Geruch von kaltem Rauch, verknüpft mit allen negativen, damit verbundenen Assoziationen, half schon vielen Ex-Rauchern, die Lust auf eine Zigarette zu überwinden.

Wie fit Sie mental sind, hängt auch von Ihrer körperlichen Verfassung ab. Deshalb achten viele Top-Manager darauf, dass sie auch in absoluten Hochdruckphasen zwei, drei Mal pro Woche Sport treiben. Auch ihr morgendliches Fitness-Programm behalten sie bei. Nicht nur um körperlich fit zu sein, sondern auch, um im stressigen Alltag "Oasen" zu haben. Denn wer sich wie ein Hamster im Laufrad dreht, ist zwar ständig in Bewegung, er kommt aber seinem Ziel nicht näher. Im Gegenteil! Er verliert es irgendwann aus den Augen. Deshalb sollten in Ihrem Leben auf Phasen der Anspannung stets Phasen der Entspannung folgen - so erreichen Sie schneller Ihre Lebensziele.