OnQ führt über Fabrikgrenze hinaus

Mit Logistics steigt QAD in das Supply Chain Management ein

27.03.1998

Mitte dieses Jahres will QAD mit der On/Q-Serie starten. Das objektorientierte System ist Corba-kompatibel und bildet laut Hersteller die gesamte "Value Chain" vom Teilelieferanten bis zum Endkunden in Echtzeit ab. Angesiedelt wird die Lösung zwischen ERP und unternehmensweitem Finanz-Management. Speziell im ERP-Umfeld werden über Standard-Schnittstellen außer der eigenen Lösung auch die Pakete anderer Hersteller unterstützt.

On/Q deckt die Bereiche Beschaffung, Logistik und Kapazitätsplanung ab. Das Repository unterscheidet Objektklassen für Werk, Lager und Vertrieb, für die Ressourcen von Maschinen und Mitarbeitern sowie für die Prozesse eines Auftragsdurchlaufs. Aus dem Repository soll sich Java-Code für User-Interface, Applikationen, Datenhaltung und Schnittstellen erzeugen lassen.

Das On/Q-Modul Logistics unterstützt das Management von Lieferketten und enthält einen Event Monitor für Lagerbestände. Das Programm soll sich für die Abwicklung komplexer Aufträge eignen. Unterstützt werden hohe Stückzahlen, Import/Export, Routenplanung, Optimierung von Distributionspunkten, Warenhandel sowie die Verwaltung von Angeboten, Aufträgen, Verträgen und Abrechnungen. Logistics wurde zusammen mit Unternehmen aus dem Bereich Consumer Packaged Goods entwickelt und soll auch in dieser Branche seinen Fokus erhalten. Bis Ende 1998 ist ein weiteres Modul für die Automobilindustrie geplant.

Einen objektorientierten Kurs hat QAD auch bei der ERP-Lösung MFG/Pro eingeschlagen. Das jüngst ausgelieferte Release 8. 6 berücksichtigt bereits das "Object-Based Component Model 1" - ein Java-GUI ist ab Juni geplant.

Im Fokus der Messe stand auch die Jahr-2000-Problematik und die Euro-Umstellung (Euro-Toolkit). Branchenspezifische Erweiterungen kommen von QAD und Partnern für die Bereiche Automobilindustrie, Nahrung und Genußmittel, Industrie- und Konsumgüter sowie Elektronik und Medizintechnik.

Bezüglich der Konkurrenz rückt sich der Hersteller mit seinen vergleichsweise geringen, durchschnittlich drei bis fünf Monate dauernden Einführungszeiten ins rechte Licht. Das Produkt sei ursprünglich für die Werksebene entwickelt worden, wo sich Anwender nicht viel Geld für Implementierungen geleistet hätten, heißt es bei QAD. Als Referenzanwender für die Automobilindustrie verweist man in Deutschland auf 13 Kunden mit 34 Werken, darunter Webasto und Johnson Controls.