Mit IT-Sicherheit die Karriere ankurbeln

28.05.2003
Marktforscher stufen die IT-Sicherheit als Wachstumsmarkt der nächsten Jahre ein. Mit den steigenden Ausgaben für Security geht eine höhere Nachfrage nach qualifiziertem Personal einher. Diesem wird eine Schlüsselrolle zugeschrieben, zumal das Gros der IT-Attacken auf Unwissenheit und Fehleinschätzungen der eigenen Mitarbeiter zurückzuführen ist.

In der IT-Branche herrscht Katerstimmung. Die Firmen kämpfen gegen Umsatzeinbußen, und die IT-Mitarbeiter müssen sich an härtere Zeiten gewöhnen: Während im Jahr 2000 auf 100 Stellengesuche von IT-Fachkräften noch 156 offene Stellen kamen, gab es nach Angaben der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung Ende 2002 gerade mal 14 freie Positionen für 100 Suchende. Doch trotz dieser dramatischen Entwicklung besteht kein Grund zur flächendeckenden Schwarzmalerei.

Die Outplacement-Beratung Challenger, Gray & Christmas bestätigt, dass die Zahl der Entlassungen in den USA im ersten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um rund 40 Prozent zurückgegangen ist. Zudem gibt es Bereiche, die noch einen überdurchschnittlichen Bedarf an IT-Experten haben. Ein Beispiel ist die IT-Sicherheit. Das Bundeskriminalamt verzeichnete 2001 rund 80 000 Straftaten im Bereich der Computerkriminalität und damit einen Anstieg von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Vor diesem Hintergrund prognostizieren die Marktforschungsinstitute, dass die Ausgaben für die IT-Sicherheit 2003 weiter steigen werden. Nach Einschätzung von IDC  wird der Gesamtmarkt für IT-Sicherheit bis 2006 auf ein weltweites Volumen von 45 Milliarden Dollar anwachsen. 2001 lagen die Ausgaben noch bei 17 Milliarden Dollar. Doch IT-Sicherheit bedeutet mehr, als Geld in Virenscanner und Firewalls zu investieren. Neben Hard- und Software spielt das IT-Personal eine entscheidende Rolle.

Letzteres bestätigt die im März vom Verband Comptia (Computing Technology Industry Association) veröffentlichte Studie zum Thema IT-Sicherheit, die auf der Befragung von 638 IT-Verantwortlichen in Unternehmen und Behörden beruht: 63 Prozent aller IT-Angriffe sind auf die Unwissenheit und Fehleinschätzungen des eigenen IT-Personals zurückzuführen. Nur acht Prozent der Angriffe basierten auf rein technischen Ursachen. Die vermehrte Suche nach IT-Sicherheitsprofis gründet sich auf zwei grundlegende Faktoren: die prognostizierte Zunahme an Sicherheitsinstallationen und die bedeutende Rolle qualifizierten Personals für die IT-Sicherheit. Besonders gute Chancen, mit der IT-Sicherheit Karriere zu machen, haben IT-Profis, die je nach Einsatzgebiet und Wissensniveau über Zusatzqualifikationen in diesem Bereich verfügen.

Die Weiterbildungsbranche hat dies erkannt und verschiedene neue Zertifizierungen für die IT-Sicherheit auf den Markt gebracht. Die gute Nachricht ist: Die Auswahl ist groß. Die schlechte: Es wird immer schwieriger, die passende Zertifizierung herauszufinden. Um ein möglichst breit gefächertes Sicherheitswissen zu erlangen, empfiehlt es sich, herstellerneutrale Zertifizierungen zu absolvieren. Diese decken auf verschiedenen Qualifikationsstufen - von der Führungskraft über die IT-Praktiker bis hin zu Einsteigern - die gesamte Bandbreite der Sicherheitsthematik ab, ohne sich dabei auf die Produkte eines Herstellers zu konzentrieren.