Mobiles Kino mit Schwächen

Mit iPods und Video-Handys gibt's das Kino für unterwegs

15.12.2008
Wer auch unterwegs nicht aufs Kino verzichten will - und ganz nebenbei noch ein allerdings nicht ganz billiges Weihnachtsgeschenk sucht -, der könnte die Video-Brille Cinemizer von Carl Zeiss in Erwägung ziehen. Doch das coole Gadget hat Schwächen.

Kompatibel ist der Cinemizer mit allen aktuellen iPod-Modellen - ausgenommen allerdings "Shuffle"-Modelle. Zudem eignen sich auch alle Handys, die über eine Videofunktion verfügen. Die Brille kann zum Preis von 369 Euro über Amazon, Technikdirekt oder den Apple-Händler Gravis bezogen werden.

Mit dem Accessoire dürfte man für manche Zeitgenossen als cool durchgehen. Außerdem hat man das Kino auf der Nase sitzen. Das kann entspannen - etwa bei Streiks auf asiatischen Flughäfen.
Mit dem Accessoire dürfte man für manche Zeitgenossen als cool durchgehen. Außerdem hat man das Kino auf der Nase sitzen. Das kann entspannen - etwa bei Streiks auf asiatischen Flughäfen.
Foto: Carl Zeiss

Laut Angaben der Carl Zeiss AG halten die Akkus der Video-Brille rund vier Stunden. Wenn man auch den Angaben zu den Akku-Laufzeiten von Herstellern in aller Regel etwas Skeptizismus entgegenbringen muss, dürften die Energieversorger des Cinemizers zumindest für einen Kinofilm reichen.

Die Video-Brille gibt vor, eine eine zwei Meter entfernte Leinwand mit einer Diagonale von 115 Zentimetern zu simulieren. Den Sound liefern patentierte On-Ear-Lautsprecher, die per Teleskop-Mechanismus angepasst werden können.

Der 115 Gramm schwere Cinemizer lässt sich an die Kopfgröße des Benutzers anpassen. Die Ohrenbügel sind genauso verstellbar wie die Hörer. Die Nasenpolster lassen sich austauschen, um einen optimalen Einblickwinkel zu erzielen. Brillenträger können eine Dioptrieneinstellung zwischen +3,5 und -3,5 wählen.

Eingeschränktes Sehvergnügen

Allerdings ist das Sehvergnügen nicht uneingeschränkt. Die Qualität des Cinemizers ist diskutabel. Wer seine Qualitätsansprüche an seinen DVDs bemisst, der sollte die Brille von Carl Zeiss lieber erst einmal testen. Kontrast, Farben und Helligkeitswerte entsprechen nicht dem vom Heim- oder echten Kino Gewohnten.

Die Auflösung der Brillen-Displays beträgt 640 mal 480 Bildpunkten. Das entspricht einem Seitenverhältnis von 4 zu 3. Filme im Breitbildformat können somit nicht formatgetreu, sondern nur gestaucht wiedergegeben werden.

So gut also die Idee vom portablen Kino auch sein mag, sollten Interessenten vor dem Kauf doch erst einen Test machen. Denn mehrere Hundert Euro wollen erst einmal verdient sein. (jm)