Mit High-Tech gegen Gammelfleisch

10.10.2006
Scanner und ein elektronischer Laufzettel helfen, die lückenlose Produktionskette von Nahrungsmitteln zu dokumentieren.

Gammelfleisch soll künftig per Scanner erkannt werden. Daran arbeitet eine Expertengruppe aus fünf deutschen Forschungsinstituten unter Federführung des Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) in Berlin. Je nach Frische des Fleisches werde Licht unterschiedlich reflektiert, erläuterte Volker Großer vom IZM am Dienstag. Mit einem Laserscanner sollen diese Unterschiede erfasst werden. "So kann jeweils der aktuelle Zustand des Fleischs gemessen werden. Unser Ziel ist es, dass dies weniger als eine Minute dauert", erläuterte Großer. Das Messverfahren sei schon auf seine Funktionsfähigkeit hin erprobt, müsse aber noch vereinfacht werden. "Im besten Fall soll es einmal so sein, dass sowohl die staatlichen Lebensmittelkontrolleure als auch Mitarbeiter der Fleischtheke im Supermarkt mit dem Scanner problemlos die Frische und Herkunft des Fleisches ermitteln können", sagte Großer. Das Verfahren könne möglicherweise später auf andere Lebensmittel übertragen werden.

Das Projekt, an dem auch Forscher der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel im bayerischen Kulmbach beteiligt sind, ist auf drei Jahre angelegt. Das Bundesforschungsministerium unterstützt die Entwicklung des Systems. Es besteht aus zwei Komponenten. Neben dem Scanner soll ein "intelligentes" Etikett zum Einsatz kommen; ein Mikrochip, der sämtliche Herkunfts- und Aufbewahrungsdaten des Fleischs speichert. Dazu gehören auch die Messungen des Scanners. "So soll die Produktionskette vom Erzeuger über die Verarbeitung, den Transport, den Groß- und Einzelhandel bis zum Endverbraucher lückenlos dokumentiert werden", sagte Großer. (dpa/ajf)