Mit Geschichten Unternehmen verändern

31.10.2005
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Klappern gehört zum Handwerk, das wissen auch immer mehr IT-Chefs. Mit Storytelling und Weblogging erhalten sie zusätzliche Instrumente, ihre Leistungen besser zu vermarkten.

Hier lesen Sie ...

  • warum auch in der IT Klappern zum Handwerk gehört;

  • welche Rolle Weblogs und Storytelling in der Selbstvermarktung wichtig sind;

  • wie die Instrumente des Selbst-Marketings aussehen.

Dass Marketing-Themen die IT-Welt bereits erobert haben, kann nicht unbedingt behauptet werden. Kein Wunder also, wenn noch immer einige IT-Chefs die Frage nach ihrem Selbst-Marketing mit der Gegenfrage beantworteten: "IT und PR - passt das denn zusammen?" Die neue Generation der IT-Bosse bezieht klar Stellung wie das Beispiel von Bernd Hilgenberg, IT-Chef bei der mittelständischen Fressnapf GmbH, zeigt: "Nach und nach werden aus den reinen Technik- zunehmend Strategie- und Management-Themen und aus dem DV- der IT-Chef und später der CIO. Vielen dieser neuen Computer-Manager wurde klar, dass sie ihren Elfenbeinturm verlassen müssen, wenn sie Erfolg haben wollen."

Die Verpackung muss stimmen

Bei Fressnapf sitzen die neu eingestellten Mitarbeiter im Schulungsraum des Unternehmens und lauschen gespannt den Ausführungen des IT-Chefs. Hilgenberg präsentiert der Gruppe voller Enthusiasmus und ohne IT-typische Anglizismen das Leistungsspektrum seiner Abteilung: "Die Newcomer - egal ob sie Einkäufer, Verkäufer oder Logistiker sind, müssen doch wissen, welche Leistungen ihre Kollegen aus der IT erbingen und an wen sie sich bei welchen Problemen wenden können."

Hilgenberg ist in puncto Vermarktung ein Verfechter der richtigen Verpackung: " Leistungen müssen individuell verkauft werden." Den Fachabteilungen sei klar zu machen, dass die Prozesse mit Hilfe von IT schneller über die Bühne gehen und die Geschäftsführung durch eine transparente Berichterstattung das Gefühl bekommen muss, dass das Geld richtig angelegt und auch entsprechend kontrolliert wird. Hilgenberg: "Die IT tut viel Gutes und kaum jemand redet darüber. Das ist schlichtweg fahrlässig."

Für Aufmerksamkeit sorgen

So kann eigentlich nur jemand reden, der in puncto Marketing fit ist. In der Tat hat der Fressnapf-Manager, für einen IT-Chef eher unüblich, ein Marketing-Studium absolviert. "Um der Konkurrenz eine Nasenlänge voraus zu sein, ist die Vermarktung der eigenen Leistungen unabdingbar", erklärt er beharrlich. Kein Wunder also, dass Hilgenberg im vergangenen Jahr im CIO-Ranking der computerwoche zum "besten IT-Manager im Mittelstand" gewählt wurde.