WLAN im Unternehmen

Mit diesen Tools planen und optimieren Sie ihr WLAN

03.07.2014
Von 
Dr. Harald Karcher ist freier Autor in München. Er testet mobile Geräte vom Handy bis zum Laptop und mobile Netze von WLAN bis zu LTE.

Tools zur Virtual Site Survey

Hier wurde der Bauplan eines funktechnisch unkomplizierten Grossraumbüros in die Virtual Site Software Aruba Visual RF Plan eingelesen. Nach weiteren Angaben, etwa zur Raumhöhe und zur Art der Access Points, wird die Menge und Positionierung der Funkstationen für ein optimales WiFi-Netz berechnet.
Hier wurde der Bauplan eines funktechnisch unkomplizierten Grossraumbüros in die Virtual Site Software Aruba Visual RF Plan eingelesen. Nach weiteren Angaben, etwa zur Raumhöhe und zur Art der Access Points, wird die Menge und Positionierung der Funkstationen für ein optimales WiFi-Netz berechnet.
Foto: Aruba Networks

Der Visual RF Plan von Aruba ist eine kostenlose Virtual-Site-Survey-WLAN-Planungs-Software, in die man Gebäudepläne einlesen kann. Den Wänden und Decken kann man eine Dicke zuordnen, etwa 30cm und eine Verlustleistung, zum Beispiel 3dbi. Zusätzlich fragt das Programm welche und wie viele Endgeräte auf welcher Fläche und mit welchem Speed versorgt werden sollen.

Im ersten Anlauf hat Aruba Visual RF Plan hier zehn Access Points mit etwas zu großen Funkzellen zur WiFi-Versorgung des eingescannten Großraumbüros vorgeschlagen. Links oben, links unten und rechts unten strahlen die APs weiter als nötig aus dem Büro hinaus. Das lässt sich aber händisch korrigieren.
Im ersten Anlauf hat Aruba Visual RF Plan hier zehn Access Points mit etwas zu großen Funkzellen zur WiFi-Versorgung des eingescannten Großraumbüros vorgeschlagen. Links oben, links unten und rechts unten strahlen die APs weiter als nötig aus dem Büro hinaus. Das lässt sich aber händisch korrigieren.
Foto: Aruba Networks

Die Software spuckt dann die Anzahl der benötigten APs und deren optimale Positionierung im Gebäude oder im Gelände aus. Je genauer man das Programm mit Daten füttert, desto relevanter wird das Ergebnis. Eine solche virtuelle Funknetz-Planung ohne Vorort-Recherchen klappt aber nur bei unkomplizierten Gebäuden ohne Funk-Hindernisse und ohne aktive Funk-Störer.

Mit der Ekahau Site Survey Software entsteht eine Heatmap des Funknetzes: Die roten Stellen sind besonders gut mit WiFi-Funk versorgt, die blauen sind nur schwach ausgeleuchtet
Mit der Ekahau Site Survey Software entsteht eine Heatmap des Funknetzes: Die roten Stellen sind besonders gut mit WiFi-Funk versorgt, die blauen sind nur schwach ausgeleuchtet
Foto: Aruba Networks

Die Ekahau Site Survey Professional Software dient zur Planung neuer sowie zur Analyse und Verbesserung bestehender WiFi-Netze. Sie unterstützt unter anderem die Planung von WLAN-Netzen in 2D und 3D. Dazu bietet sie zahlreiche Importfunktionen für CAD- und Vektor-Dateien, automatisierte Platzierung von Access Points, Visualisierung von Abdeckung und Netzwerkleistung, Strahlungsdiagramme aller gängigen Antennentypen und Planungsfunktion für Netzwerkerweiterungen. Ferner lassen sich Signalstärken, Signalrauschabstände, Interferenzen, Datenraten, überlappende Funkzellen, Paketverluste, Roaming, Round-Trip-Zeiten visuell darstellen. Den Funktionsumfang runden Features zur Analyse und Behebung von Netzwerk-Fehlern und WiFi-Störungen ab.

Eine abgespeckte Version namens Ekahau HeatMapper gibt es für private WLANs kostenlos im Web.

Passive Site Surveys

Idealerweise legt man drei Access Points im gleichen Raume nicht auf die gleiche Frequenz, sondern verteilt ihre Sendepower auf drei möglichst weit voneinander entfernte Kanäle, etwa 1 und 6 und 11, damit es weniger Interferenzen gibt. Das gilt natürlich nur, sofern die Kanäle 1 und 6 und 11 überhaupt störungsfrei nutzbar sind. Ein Spektralscan kann bei der Störungsanalyse und optimalen Kanalverteilung helfen
Idealerweise legt man drei Access Points im gleichen Raume nicht auf die gleiche Frequenz, sondern verteilt ihre Sendepower auf drei möglichst weit voneinander entfernte Kanäle, etwa 1 und 6 und 11, damit es weniger Interferenzen gibt. Das gilt natürlich nur, sofern die Kanäle 1 und 6 und 11 überhaupt störungsfrei nutzbar sind. Ein Spektralscan kann bei der Störungsanalyse und optimalen Kanalverteilung helfen
Foto: Lancom Systems

Einen Schritt weiter gehen passive Site Surveys. Hier werden die Funk-Verkehrsdaten aus bereits erbauten WiFi-Netzen heraus analysiert. Daraus kann der Netzplaner ableiten, wie und wo das Netz erweitert und verbessert werden sollte.

Diverse Tools zur WLAN-Optimierung sind bei einigen Herstellern auch direkt in die APs eingebaut. So bietet etwa Lancom Systems einen Spektral-Scanner in seinem LCOS 8.80 Operating System an. Dieser kann die Auslastung einzelner WLAN-Kanäle zu einem bestimmten Zeitpunkt oder in zeitlicher Abfolge anzeigen. Daraus lassen sich Interferenzen, Fehler, Schwachstellen und Engpässe im Funknetz erkennen.