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Mit der Ruhe beim Fliegen ist es bald vorbei

10.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Um die Einführung von Handy-Funkzellen im Flugzeug zu beschleunigen, wollen die Boeing-Tochter Connexion und der Chip-Hersteller Qualcomm künftig enger zusammenarbeiten. Connexion war eines der ersten Unternehmen, das den Internet-Zugang im Flugzeug per WLAN und Satellit zur Serienreife brachte.

Qualcomm und Connexion testen bereits seit einiger Zeit im Versuchsflugzeug "Connexion One" das Telefonieren mit Handys, die dem GSM- und CDMA-Standard entsprechen. Hierzu haben sie im Flugzeug eine Pico-Funkzelle eingerichtet mit der die Mobiltelefone kommunizieren. Per Satellit werden die Signale an eine Bodenstation weitergeleitet. Wann das System dann tatsächlich in Linienflugzeugen eingesetzt wird, hängt von der Genehmigung der amerikanischen Regulierungsbehörden ab.

Deshalb hat Konkurrent Airbus wieder einmal gute Chancen, dem US-Rivalen Boeing die Show zu stehlen. Der europäische Flugzeugbauer will gemeinsam mit Sita bereits im zweiten Halbjahr 2005 kommerzielle Handy-Dienste an Bord anbieten. Hierzu haben die beiden Partner das Joint-venture OnAir gegründet. Die Technik für die GSM-Picozelle im Flugzeug liefert Siemens.

Offen ist auch noch, ob clevere Airline-Manager auf die Idee kommen, künftig Sitzplätze in Handy-freie Zonen auf Langstreckenflügen gegen Aufpreis zu verkaufen, damit der Reisende ungestört vom Handy-Gebrüll seiner Sitznachbarn schlafen kann. (hi)