SAS Institute kündigt zwei neue Produkte an

Mit dem EIS-Produkt erhält der Anwender vorgefertigte Objekte

29.05.1992

WIEN (qua) - Jeder Software-Anbieter, der etwas auf sich hält, ergänzt seine Produkte durch "objektorientierte Funktionen". Das gilt auch für die SAS Institute Inc. mit Sitz in Cary, North Carolina. Auf der europäischen User-Konferenz in Wien kündigte das Unternehmen für den kommenden Herbst zwei objektorientierte Produkte Im: das "Executive Information System" (EIS) und die "Application Facility" (AF).

"Objektorientiert" ist laut James Goodnight, Chief Operating Officer der nordamerikanischen Software-Company, "nur eine Metapher für die Art und Weise, wie der User mit dem Computer umgeht." SAS Institute sei damit beschäftigt, herauszufinden, wie es der Anwender denn gerne hätte.

Was die neuen Produkte anbieten, sind vor allem eine grafische Benutzeroberfläche sowie eine Auswahl von konfektionierten Objekten, beispielsweise Scrollbars oder Geschäftsgrafiken mit eingebauten Logikfunktionen, aus denen sich der Anwender eigene Klassen aufbauen soll. Dabei ist SAS/AF für den professionellen Entwickler, SAS/EIS hingegen für den eigentlichen Anwender ausgelegt.

Nach Ansicht des britischen Unternehmensberaters Martin Butler haben sich die EIS-Produkte - zumindest in den USA - als Flop herausgestellt, weil sich die Anwender nur auf die Ausgabeseite konzentriert und dabei den Aufwand für das Sammeln der Daten vergessen hätten. Goodnight sieht das anders: Seiner Ansicht nach haben die bisherigen EIS-Produkte darunter gelitten, daß sie lediglich eine Präsentationsmethode und keine Analyse- oder Daten-Management-Funktionen bieten - selbstverständlich im Gegensatz zum SAS-System, das quasi aus einem Datenanalyse-Kern herausgewachsen sei.

Wie der SAS-Chef andeutete bastelt die Entwicklungsmannschaft in Cary weiter am Thema Objektorientierung. In Arbeit sei beispielsweise eine Funktion mit der Bezeichnung "Drag and Drop", mit deren Hilfe sich verschiedene Objekte miteinander verbinden ließen, so daß sie aufeinander reagieren könnten. Im übrigen erwägt Goodnight, den Kunden die für den SAS-internen Gebrauch entwickelten CASE-Werkzeuge zur Verfügung zu stellen.