Bundesrepublik in Spitzentechnologien "leicht hinten":

Mit CAE-Technik Japanern Paroli bieten

05.12.1980

GRÖTZINGEN/KARLSRUHE (ub) - In den Spitzentechnologien sieht Professor Dr. Gerhard Krüger von der Uni Karlsruhe die Bundesrepublik gegenüber den USA und vor allem Japan "leicht hinten".

Immer kürzer werdenden Innovationszeiten stehe, so Krüger, ein Mangel an Ingenieuren mit "hoher Abstraktionsfähigkeit" gegenüber. Daher benötige die Ingenieurarbeit Unterstützung durch informationstechnologische Mittel wie Computer Aided Engineering. CAE helfe, die "Komplexität" von neuen Technologien zu beherrschen sowie Produkte kostengünstiger zu entwickeln und zu fertigen. Darüber hinaus sei CAE auch eine Methode, um die Technik an die Fähigkeiten des Menschen anzupassen, meinte der Direktor des Instituts Informatik 4 auf einer Veranstaltung zum zehnjährigen Jubiläum der Dr. Ing. Seufert GmbH in Grötzingen bei Karlsruhe.

In seinem Vortrag "Tendenzen im Bereich Computer Aided Engineering - CAE" ging der Wissenschaftler zunächst auf die "Rahmenbedingungen" ein. Hauptträger einer informationstechnischen Revolution seien Japan und die USA. Bei Massenprodukten würden die "Schwellenländer" immer mehr aufkommen. Die Deutschen kämen nicht nur bei Massenprodukten "nicht mehr mit", sie hätten auch bei Spitzenprodukten etwas den Anschluß verpaßt. Ein Überschuß an Arbeitskräften mit nicht-technischer Qualifikation sei mit einem Mangel an Ingenieuren gepaart, zudem seien die Techniker "im Feld" zunehmend überfordert. Während sich die Studentenzahlen generell verfünffacht hätten, sei die Zahl der Ingenieurstudenten "stehengeblieben" und damit relativ gesunken.

Ausführlicher Bericht in der nächsten Ausgabe im Schwerpunkt "Verarbeitung grafischer Daten".