Mit BPEL in eine neue Entwicklungs-Ära

16.02.2006
Von Rolf Scheuch und Torsten  Winterberg
Die Business Process Execution Language (BPEL) erlaubt es, Geschäftsprozess-Management auf IT-Ebene durchzusetzen. Voraussetzung ist ein mutiger Umbau der Organisation zugunsten besserer Workflows.

Moderne Anforderungen an Workflow, Transparenz und Kundenservice können auf Basis der traditionellen Großrechner-Datenhaltung nicht mehr erfüllt werden. Deswegen sind zahlreiche Unternehmen - ein Vorreiter waren hier die Banken - aus der Mainframe- in die Client-Server- beziehungsweise die Internet-Welt gewechselt und haben ihre Großrechner zugunsten von Server-Parks aufgegeben.

Hier lesen Sie …

  • wie sich Geschäftsabläufe via BPEL beschreiben und mit den benötigten (Web-) Services in Verbindung bringen lassen;

  • wozu man BBEL-Designwerkzeug und -Engine braucht;

  • warum Software kein abgeschlossenes Werk mehr ist, sondern eine lose Sammlung von Komponenten.

Die unterschiedlichen Ebenen des Designs: vom Geschäftsprozess bis ins Detail der jeweiligen Klasse.
Die unterschiedlichen Ebenen des Designs: vom Geschäftsprozess bis ins Detail der jeweiligen Klasse.

Große Unternehmen müssen schnell und flexibel auf Input von außen reagieren. Dabei kann es sich um Serviceanfragen, Verkaufszahlen, neue Gesetze und Ähnliches handeln. Außerdem konzentrieren sich zahlreiche Unternehmen auf ihre Kernkompetenzen und lagern Dienstleistungen aus, kaufen Vorprodukte hinzu etc. Dieser Trend, auch als vertikale Desintegration bezeichnet, zwingt Firmen dazu, ihre Wertschöpfungsketten auf das Outsourcing von ganzen Prozessschritten auszurichten.

Für die Softwareentwicklung bedeutet das: Sie muss Veränderungen kurzfristig abbilden und externe Elemente flexibel integrieren können. Große proprietäre Lösungen können dies heute kaum mehr leisten, ebenso wenig einzelne Softwareentwickler oder arbeitsteilige Ketten von Programmierern. Der Weg in die Zukunft ist deshalb klar vorgezeichnet: Möglichst viele Prozesse müssen automatisiert werden.

Die IT-Architektur eines Unternehmens muss der Motor dieser Entwicklung sein. Unternehmen, die sich dem Workflow-Gedanken verschreiben und ihre IT bereits in Services organisieren, sind auf dem richtigen Weg, Business Process Management (BPM) Realität werden zu lassen. Wer noch nicht reagiert hat, ist dringend gefordert, jetzt in seine Infrastruktur zu investieren. Mit BPEL (Business Process Execution Language, siehe unten) zeichnet sich ein großer informationstechnischer Sprung ab.