Junge Talente

Mit 17 Informatik studieren und arbeiten

14.04.2012
Von Kai-Uwe Wahl
Björn Kähler gehörte schon oft zu den Jüngsten: Mit 16 Abitur, mit 17 Auszug von Zuhause und Beginn des Studiums. Zugleich ist er einer der jüngsten Mitarbeiter des IT-Dienstleisters Materna.
Björn Kähler war mit 17 der jüngste Mitarbeiter bei Materna: Hier im Bild mit Kerstin Aigner, Ausbildungsleiterin bei Materna.
Björn Kähler war mit 17 der jüngste Mitarbeiter bei Materna: Hier im Bild mit Kerstin Aigner, Ausbildungsleiterin bei Materna.
Foto: Materna

Mit seinem Start an der Fachhochschule Dortmund ist für Björn Kähler ein lang ersehnter Traum in Erfüllung gegangen: Schon in der fünften Klasse programmierte der Hamburger Schüler Softwareanwendungen, zunächst noch für das Robotersystem von Lego. Im Laufe der Zeit folgten dann auch in Java und HTML entwickelte Anwendungen. Nach einem sehr guten Abitur bewarb sich der damals 16-Jährige an der FH Dortmund für den dualen Studiengang Softwaretechnik und fand mit dem IT-Dienstleister Materna auch einen Arbeitgeber, der sich auf dieses Experiment einlassen wollte.

Mit seinen 17 Jahren war Kähler der jüngste Mitarbeiter bei Materna und zählte auch an der FH Dortmund zu den jüngsten Studenten - eine Tatsache, von der in der Praxis jedoch kaum jemand Notiz nahm. In der Arbeit konnte er seine Interessen für die Informatik sowie das Programmieren sehr gut einbringen. "Bei meinem ersten eigenen Projekt hatte ich die Aufgabe, eine datenbank-basierte Web-Applikation für die betriebsinterne Ressourcenplanung zu entwickeln", erinnert sich Kähler. Anschließend arbeitete er sich in die Android-Programmierung ein und entwickelte eine App im Rahmen eines Kundenprojektes. Aktuell entwickelt er eine Web-Applikation, die Störungsmeldungen verarbeitet.

Praxis und Theorie vereint

Mit dem dualen Studium sammeln Studierende bereits sehr früh Berufserfahrung, da sich die Praxis im Unternehmen mit der Theorie an der Hochschule abwechselt. Das war für Björn Kähler ein wesentliches Argument, sich für diese Studienart zu entscheiden. Zudem können die Studierenden durch ihre Arbeit das Hochschulstudium finanzieren.

Zahlreiche Unternehmen aus der Region unterstützen den erstmals im Wintersemester 2010/11 angebotenen Studiengang Software-Technik Dual (SWT) der FH Dortmund. Das in dieser Form in Dortmund einmalige Studienangebot kombiniert die IHK-geprüfte Ausbildung zum Fachinformatiker mit einem Hochschulstudium und dem Abschluss Bachelor of Science. Wer sich als Schüler für ein duales Informatikstudium interessiert, ist gut beraten, zunächst im Rahmen eines Praktikums in wenigstens zwei IT-Abteilungen hineinzuschnuppern. Gute Noten in naturwissenschaftlichen Fächern oder in Mathematik schaffen bessere Voraussetzungen für die Anforderungen des Studiums. Unbedingt erforderlich sind jedoch ein hohes Maß an Eigeninitiative bei der Einarbeitung in neue Technologien, ein starkes Interesse an IT sowie ausgeprägte Team- und Kommunikationsfähigkeiten.

"Natürlich erwarten wir nicht, dass Schüler bei Ausbildungsbeginn schon perfekt mehrere Programmiersprachen beherrschen. Für IT-Neueinsteiger empfehlen wir jedoch eher die reine duale Ausbildung oder ein klassisches Informatikstudium", schildert Kerstin Aigner, Ausbildungsleiterin von Materna. "Insgesamt hat das duale Studium bei Materna ein höheres Anforderungsprofil, denn es verbindet die duale Ausbildung mit dem Studium."