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Miserables Quartal bei Intel

18.04.2001
Intels Nettogewinn im ersten Quartal fiel gegenüber dem Vorjahr um 82 Prozent. Für die zweite Jahreshälfte gibt sich der Halbleiterkonzern jedoch verhalten optimistisch.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Halbleitergigant Intel Corp. hat gestern nach US-Börsenschluss eines der schlechtesten Quartalsergebnisse der vergangenen Jahre vorgelegt. Der Nettogewinn im ersten Quartal fiel nach 2,7 Milliarden Dollar oder 39 Cent pro Aktie im Berichtszeitraum des Vorjahres um 82 Prozent auf 485 Millionen Dollar oder sieben Cent je Anteilschein. Auch der Umsatz ging von 7,99 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal um 16 Prozent auf 6,68 Milliarden Dollar zurück und lag damit rund 23 Prozent unter den Einnahmen des vorhergehenden Dreimonatszeitraums.

Abzüglich außergewöhnlicher Belastungen und Zugewinne betrug der Quartalsgewinn 16 Cent pro Aktie und übertraf damit immerhin knapp die nach einer Gewinnwarnung revidierten Erwartungen der Analysten, die laut First Call/Thomson 15 Cent Profit je Anteilschein prognostiziert hatten. Die Bruttomarge sackte von 63 Prozent im vierten Quartal 2000 auf 51,7 Prozent. Im laufenden zweiten Quartal dürfte sie nach Einschätzung des Konzerns bei 49 Prozent und im gesamten Geschäftsjahr 2001 um die 50 Prozent liegen. Für das zweite Quartal erwartet Intel Einnahmen zwischen 6,2 und 6,8 Milliarden Dollar, das wären 18 bis 25 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Für die zweite Jahreshälfte ist man bei Intel aber optimistisch. "Wir gehen davon aus, dass unser PC-basiertes Geschäft die Talsohle hinter sich hat", erklärte Paul Otellini, Executive Vice President der Intel Architecture Group. "Unsere Produkt-Roadmap im Computerbereich ist die stärkste, die wir je hatten." Erstes Licht am Ende des Tunnels sieht auch Finanzchef Andy Bryant, der "zum Ende des Quartals gute Nachrichten in den Bestellmustern" ausgemacht haben will. Den Anlegern erscheint dies offenbar glaubhaft. Im nachbörslichen Handel stieg der Intel-Kurs um rund elf Prozent auf 28,97 Dollar. Von seinem 52-Wochen-Hoch von 75,81 Dollar ist das Papier allerdings weit entfernt.