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Ministerium dementiert geplante Attacken gegen Nazi-Sites

17.04.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Bundesinnenministerium hat Zeitungsberichte dementiert, wonach die Regierung in Berlin erwägt, mit Hacker-Angriffen gegen ausländische Websites mit rechtsradikalen Inhalten vorzugehen. Unter anderem soll die Schily-Behörde überlegt haben, Denial-of-Service-Attacken (DoS) einzusetzen, um die Neonazi-Homepages lahm zu legen.

Bereits im Dezember vergangenen Jahres war in einem Bericht der "Washington Post" Bundesinnenminister Otto Schily mit den Worten zitiert worden: "Die deutsche Regierung erkenne die Grenzen internationaler Handlungsfähigkeit und untersuche andere mögliche Strategien. Das schließe die Möglichkeit ein, Zivilprozesse gegen die Betreiber von an Deutsche gerichtete Neonazi-Websites in den USA anzustrengen, und sogar die außerordentliche Maßnahme, eine US-amerikanische Website niederzuzwingen, in dem man sie mit massenhaftem Verkehr überschwemme."

"Spiegel Online" zufolge hat der Autor Peter Finn versichert, dass Schily die Angaben nicht nur wörtlich ihm gegenüber gemacht hat, sondern diese zudem von dem Pressesprecher des Innenministers als sachlich richtig bestätigt und zur Veröffentlichung freigegeben wurden.