Neue Prozessortechnik von Big Blue

Mini-Sicherungen sollen Chips schlauer machen

20.08.2004

Das neue Konzept nutzt dazu spezielle Algorithmen sowie eine Vielzahl mikroskopisch kleiner, elektronischer Sicherungen, die der Anbieter künftig fest in Prozessoren integrieren will. Damit soll es nach Angaben von Big Blue möglich sein, den internen Schaltkreis von Mikroprozessoren bei Bedarf automatisch zu verändern. Das kann beispielsweise geschehen, indem die Stromversorgung in einem bestimmten Bereich erhöht oder gedrosselt wird, wenn die Rechenlast steigt beziehungsweise fällt. Eine andere Variante sieht vor, dass bestimmte Bereiche der CPU lahm gelegt werden, falls dort ein Problem auftreten sollte.

Bernard Meyerson, Vice President und Cheftechnologe bei IBMs Systems and Technology Group, vergleicht die Arbeitsweise von Efuse mit dem Steuern von Verkehrsströmen auf Autobahnen durch Freigabe oder Sperrung von Fahrbahnen. Bei einer CPU würden analog dazu logische Funktionen umgeleitet.

Laut IBM soll Efuse in Hochleistungsprozessoren auf Basis der Power-Architektur von Big Blue implementiert werden. Dazu gehören neben den "Power-5"-Prozessoren weitere CPUs, die in den "Eserver"-Systemen zum Einsatz kommen, sowie die stromsparenden Silizium-Germanium-(SiGe-) Chips des Anbieters.

Die neue Technik sei prinzipiell jedoch technologieunabhängig, erfordere keine Einführung neuer Materialien, Werkzeuge oder Prozesse, betont IBM. In den Fertigungsprozessen seiner 300-Millimeter-Chipfabrik in East Fishkill im US-Bundestaat New York sowie der 200-Millimeter-Fabrik in Burlington, Vermont, befinde sie sich bereits im Einsatz. (ave)