Drei MIC's von Schrem:

Mini-MDT mit Mikro

10.09.1976

ULM - Omnicomps kleiner Bruder heißt Minicomp: Das neue MDT-System der Schrem Digital GmbH, Ulm (70 Mitarbeiter), kann - so die Werbung - als "Abrechnungssystem für Klein- und Mittelbetriebe", "Vor-Ort-Computer als dezentrale Insellösung für mittlere und größere Betriebe" oder "Ergänzungssystem für das Rechenzentrum" eingesetzt werden. Mit bisher 70 installierten Omnicomp-Anlagen in relativ großen Konfigurationen im letzten Jahr an 7. Stelle der MDT-Hersteller (nach verkauften Systemen), wollen die schwäbischen Computer-Bastler nun auch in die unteren Regionen der MDT vorstoßen, wo es gilt, gehobenere Buchungsmaschinen und Magnetkontencomputer abzulösen. Doch das Spektrum der Aufgaben ist weit abgesteckt: Angeboten in drei Versionen, vom einfachen Abrechnungssystem MIC 30-T (CPU mit Floppy Disk und Drucker) über eine MIC-30-12-Version bis hin zum Multiprogramming-Rechner MIC 30-24 mit DFÜ-Anschluß, soll der Übergang zum Omnicomp (Günther Schrem, technischer Leiter der Firma: "Das Konkurrenzmodell ist Nixdorfs 8870") nahtlos erfolgen.

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Die technischen Daten: Kern der Anlage ist ein 16-Bit-Mikroprozessor in N-Kanal-MOS-Technologie - Günther Schrem: "Den Hersteller möchte ich nicht nennen, da wir je nach Bedarf zwei voll-kompatible MP's zur Auswahl haben." - Die Zykluszeit beträgt 120 Nanosekunden, der Hauptspeicher hat eine Kapazität von 8 K- bis 32 K-Worten. In das Gehäuse der CPU integriert sind die zwei IBM-kompatiblen Disketten-Laufwerke (Kapazität pro Diskette: 256 000 Bytes).

Als System-Software bietet Schrem das MIC-RT an, ein Real-Time-Betriebssystem für Multiprogramming. Eine Hilfsprogramm-Bibliothek soll das Handling erleichtern und Programmierzeit sparen. Sprachen sind ein Makro-Assembler für mnemonische Texte und selbstgeschriebene Routinen sowie ein Mikro-Assembler zum Erstellen eigener Unter-Programme in Mikro-Befehlen.

Basic und Fortran

Für Anlagen mit Hauptspeicherkapazitäten über 16 K-Worte steht ein BASIC-Interpreter zur Verfügung. Hauptaugenmerk richtet Schrem jedoch auf den Fortran IV Commercial Compiler, der in Ein-Ebenen-Versionen bereits mit einem Betriebssystem von 1,6 K-Worten, im Multiprogrammbetrieb in zwei Ebenen mit 3 K-Worten, die Programmierung in Fortran ermöglicht. Die Zeit der Programmerstellung kann, so Schrem, in Fortran commercial bis zu fünfmal schneller erfolgen als bei einem Assembler durchschnittlicher Leistung.

Die Ausgabe erfolgt über Nadeldrucker, je nach Konfiguration mit Druckgeschwindigkeiten von 30 oder 180 Zeichen pro Sekunde. Ein Bildschirmgerät, je nach Version mit 12 oder 24 Zeilen, macht die Anlage dialogfähig.

Zwei Anwenderprogramme -"Lohn + Gehalt" und "Finanzbuchhaltung" - werden kostenlos mitgeliefert, zugleich mit den Vorgaben eines extra für Minicomp geschaffenen Standard-Organisations-Schemas. Die Preise der Minicomp-Familie: MIC 30 T kostet etwa 53 000 Mark, MIC 30-12 zirka 58 700 Mark und MIC 30-24 etwa 62 500 Mark. (pi)

Informationen: Schrem Digital GmbH & Co KG, Eberhard-Finckh-Str. 26, 7900 Ulm