FSC-Rechner mit Sparc-Prozessoren

"Mini-Mainframe" läuft unter BS2000 und Solaris

22.03.2002
MÜNCHEN (kk) - Fujitsu-Siemens Computers (FSC) gründet mit dem "SX-130" eine neue Familie von Mainframes, die mit Sparc-Prozessoren arbeiten.

Der neue Großrechner von Fujitsu-Siemens ist als Nachfolger der Modelle "S110", "S115", "S130" und "S135" gedacht. Anders als die Vorgänger, die mit Mainframe-Prozessoren arbeiten, nutzt der Neue eine modifizierte Version der 64-Bit-Sparc-CPU, die der Hersteller auch für seine Unix-Maschinen einsetzt. Die Bausteine stammen von Fujitsu in Japan, das durch die Übernahme von HAL Computer das Sparc-Know-how erworben hatte. Fujitsu-Siemens hatte schon früher eine Risc-CPU - damals waren es die Bausteine von Mips - für Mainframes verwendet. Die damit bestückten "SR2000"- Maschinen finden sich noch immer im Produktportfolio der Münchner.

Der SX1300 arbeitet mit bis zu sechs Prozessoren und erbringt eine Leistung von 35 bis 250 RPF (Relativer Performance-Index). Ein RPF entspricht dabei der Leistung von 1,3 bis 1,5 IBM-MIPS. Zum Vergleich: Die SR-Modelle mit maximal vier Risc-Chips erbringen 81 RPF.

Neu am Konzept des SX130 ist unter anderem die Hardwarepartitionierung: Der Rechner kann in bis zu drei unabhängige Partitionen aufgeteilt werden. Dann lassen sich zwei für BS2000- und eine für Solaris-Anwendungen nutzen. Ebenso besteht die Möglichkeit, eine lokale Hardwarekonfiguration für BS2000/OSD oder Solaris durch identisch definierte Partitionen mit gegenseitiger Überwachung zu konfigurieren und somit eine Cluster-Konfiguration aufzubauen. Die integrierte Virtual Machine "VM2000" erlaubt die weitere Unterteilung von BS2000-Partitionen in "Gastsysteme", so dass parallel, aber unabhängig Test- und Produktionssysteme ablaufen können.

Neben der Möglichkeit zur Partitionierung bietet Fujitsu-Siemens nun auch das Wachstumskonzept "Capacity on Demand" (CoD) an, bei dem sich zum Abfedern von Leistungsspitzen im laufenden Betrieb CPU-Leistung zuschalten lässt. Außerdem können redundant vorhandene, zentrale Systemkomponenten wie Netzteile oder Festplatten während des Betriebs ausgetauscht werden. FSC stattet den Server standardmäßig mit Fibre-Channel-Anschlüssen aus, Escon- und KT2-Kanäle werden aber weiterhin optional unterstützt.

Joachim Feldmann, Leiter des Geschäftsbereichs BS2000, erwartet sich von der neuen Maschine eine weitere Belebung des Geschäfts, denn "Konsolidierung ist noch immer ein Thema". Seine Sparte konnte im vergangenen Jahr beim Umsatz um mehr als fünf Prozent auf fast eine Milliarde Euro zulegen. Allerdings sind in den Umsatzzahlen neben den Neuverkäufen auch die Einnahmen für Middleware, Peripherie, Beratung und Service enthalten.