Version 3.5 von Oracle Lite mit halbherziger PDA-Unterstützung

Mini-Datenbank für Windows CE von Oracle

16.10.1998

Das System läuft Anbieterangaben zufolge auf sämtlichen Windows-CE-konformen Geräten und benötigt je nach Installationsumfang zwischen 250 und 750 KB Arbeitsspeicher. Personal Digital Assistants (PDAs) scheint Oracle hingegen nur halbherzig zu unterstützen. Zwar lassen sich Daten zwischen PDAs und Oracle Lite 3.5 unter Windows CE nun replizieren - eine Fähigkeit, die die Vorgängerversion noch vermissen ließ -, der direkte Einsatz der Datenbank auf den Geräten von 3Com oder IBM ist aufgrund der zu hohen RAM-Voraussetzungen jedoch noch Zukunftsmusik. Eine 150-KB-Version der Datenbank, die auch als Stand-alone-Ausführung auf PDAs laufen soll, folgt frühestens im ersten Quartal des kommenden Jahres.

Oracle Lite 3.5 besteht aus dem Kernstück, der mobilen Datenbank, einem Oracle-Lite-Web-Server und einer Server-Komponente für die Enterprise-Varianten der Oracle-Datenbanken. Das Produkt erlaubt Anwendern unter anderem den Zugriff auf und den Datenaustausch mit dem zentralen Datenbank-Server unter Oracle 7, 8 und 8i mit dem integrierten Modul "Mobile Agents 3.0". Darüber hinaus lassen sich bestimmte Anwendungsdaten, die für den Desktop geschrieben wurden, via "Open Database Connectivity" (ODBC) auf das Handheld-Gerät migrieren. Mit dem Modul "Advanced Replication" können zudem Daten ausgetauscht werden, die das Hyper-text Transfer Protocol (HTTP), Oracles "Mobile Agents" oder aber gewöhnliche dateibasierte Replikationsmethoden verwenden. Replikationsmöglichkeiten zu älteren Lite-Versionen sind dagegen nicht geplant.

Zu den unterstützten Entwicklungssprachen und -werkzeugen gehören laut Anbieter Suns Internet-Sprache Java, C und C++, Oracles Tools, Visual Basic, Powerbuilder sowie Delphi von Borland. Für die Entwicklung von Java-Applikationen stellt die Mini-Datenbank eine Funktion zur Verfügung, mit der Java-Klassen direkt in Oracle-Lite-persistente Objekte verwandelt werden können. Neu an Oracle Lite 3.5 ist des weiteren die Unterstützung für den Sperrmechanismus Row-Level-Locking, mit dem sich nun auch einzelne Tabellen für Datenaktualisierungen sperren lassen, sowie der Support von Stored Procedures auf Java-Basis, Triggern und Java Database Connectivity (JDBC).