Programmierbare Interfaces von Interdata

Mini-Anschluß an IBM 360 und 370

31.01.1975

MÜNCHEN - Durch zwei programmierbare Interfaces der Interdata GmbH können die IBM Zentraleinheiten /360 und /370 mit Interdata Minicomputern verbunden werden. Damit erweitern sich die Möglichkeiten der Entwicklung von Kommunikationssystemen merklich. Der Datendurchsatz beträgt bis zu 500 000 Bytes pro Sekunde, dabei sind die beiden interfaces die ersten, die es ermöglichen, an IBM Multiplex-, Block-Multiplex oder Selektorkanälen zu arbeiten, sowohl in Konfigurationen für Einzel- als auch für Multiadressierung.

In den USA erfolgte bereits eine Installation im Bereich der Universalanwendung: ein Interdata Interface ermöglicht die Verbindung eines Interdata Modells 7/32 mit einem IBM System 370. Der Interdata-Rechner übernimmt die Verdichtung und Analyse der durch ein on line-Datensammelsystem erfaßten Informationen. Anschließend verarbeitet der IBM Rechner die gesammelten Daten mit Hilfe des Interdata Interfaces, während er gleichzeitig das Datenbankmanagement vornimmt. Im Bereich des Datenaustausches können die beiden Interfaces in Verbindung mit einem Interdata Rechner Datenfibertragungssteuereinheiten (zum Beispiel IBM 270 X oder 370 X) ersetzen Ein solcher Einsatz der Interfaces ist der erste Schritt in Richtung eines echten Front-End-Processing, das durch die neue IBM Network Control-Software unterstützt werden könnte.

Die beiden Interfaces sind für Peripherie Subsysteme durch Kompatibilität zur IBM Software geeignet. Der Peripherie-Hersteller kann jetzt seine Kosten erheblich senken, da zusätzliche aufwendige Interfaces zu den IBM Kanälen wegfallen, verlautet von Interdata.

Das eine Interdata Interface, das eine einzige IBM Adresse erkennt, kostet ca. 3 500 US-Dollar, das zweite Interface kann bis zu 256 IBM Adressen erkennen und kostet runde 5 000 US-Dollar.

Beide Interfaces befinden sich auf gedruckten Schaltkarten (runde 40 qcm), die in Jeden beliebigen Interdata Rechner eingebaut werden können.

Die Interfaces verfügen über einen programmierbaren Registerstapel, um die unterschiedlichen Kanalcharakteristiken der IBM 360/ 370 Systeme durch eine reibungslose Anpassung aufzufangen. Da sich die Stapel jeweils in der Interface-Hardware befinden, treten keine Zeitverzögerungen bei den IBM Kanälen auf, und kritische Engpässe im Interdata Prozessor werden vermieden.

Für bestimmte Zugriffsmethoden oder Betriebssysteme besteht bei der Interface-Hardware die Möglichkeit, jede Besetzt-lnformation (busy) an die IBM Zentraleinheit im Interface selbst zu speichern oder in die Warteschlage aufzunehmen.

Informationen: Interdata GmbH, 8032 Gräfelfing bei München Waldstraße 3a