IT & Business Excellence

Koehler Paper Group führt SAP HANA ein

Millionen Daten blitzschnell analysieren

18.03.2013
Von 
Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

Der Vorstand, die Sparten- und Bereichsleiter wie auch die Sachbearbeiter im Vertrieb und im Rechnungswesen brauchen als solide Grundlage für schnelle und richtige Entscheidungen zeitnah aussagekräftige Datenauswertungen und Berichte. Durch die Einführung des SAP NetWeaver Business Warehouse Accelerator (BWA) vor einigen Jahren hat der Papierhersteller die Antwortzeiten bei Business-Intelligence-(BI)-Abfragen und die Berichterstellung beschleunigt.

In-Memory beflügelt Ladeprozesse

Vor kurzem hat die Koehler Paper Group das Business Warehouse von SAP auf die In-Memory-Appliance SAP HANA portiert. Die Implementierung war inklusive Datentransfer innerhalb von drei Tagen erledigt. Die interne IT-Abteilung hatte diese gemeinsam mit Beratern von SAP Consulting und dem Hardware-Partner Dell durchgeführt. Der Produktivstart erfolgte nach einer vierwöchigen Testphase.

"Am Anfang waren wir durchaus skeptisch, denn wir konnten ja schon mit dem BWA Abfragen sehr schnell durchführen", erinnert sich Karl Schindler. "Doch nach reiflicher Überlegung und intensiven Diskussionen waren wir überzeugt, dass uns die In-Memory-Anwendung weiterbringt." Die Ergebnisse geben dem IT-Leiter Recht. Die In-Memory-Lösung hat Ladeprozesse und Datenauswertungen regelrecht beflügelt.

Dauerte bei 200.000 Datensätzen das Aktivieren des Ladeprozesses im Data Store Object (DSO) der BW-Lösung von SAP vorher rund 30 Sekunden, sind es heute nur noch fünf. Der Ladeprozess hat sich durch den Einsatz der In-Memory-Datenbank vereinfacht, Aggregate und Cubes fallen weg. Zur Datenmodellierung werden keine persistenten Dimensionstabellen benötigt, denn die Sicht auf Reporting-Merkmale wird jetzt zur Laufzeit in der Datenbankschicht kalkuliert.

Bei Datenanalysen den Turbo gezündet

Regelrecht den Turbo hat die Koehler Group aber bei den Datenauswertungen gezündet. Diese sind heute sekundenschnell erledigt. Die rund 100 BI-Anwender müssen nicht minutenlang auf Ergebnisse warten und arbeiten somit effektiver. "Bei den Bestandsanalysen konnten wir die Antwortzeiten von bislang mehr als fünf Minuten auf fünf Sekunden reduzieren - bei sieben Millionen Datensätzen", freut sich Karl Schindler. Die hohen Abfragegeschwindigkeiten werden erreicht, weil die In-Memory-Anwendung in Verbindung mit dem leistungsfähigen Frontend-Tool SAP BusinessObjects Analysis eingesetzt wird, das BI-Abfragen per Self-Service erlaubt.