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Facebook für Reiche

Millionäre öffnen ihre eigenen Communities

13.04.2011
Von pte pte
An dem Trend der sozialen Netzwerke im Internet kommt heute niemand mehr vorbei. Auch wohlhabende Menschen brauchen eine Gemeinschaft.

Während sich auf Facebook und Co prinzipiell jeder Durchschnittsbürger anmelden kann, gibt es aber auch eine zunehmende Zahl von Online-Communitys, die lediglich für eine kleinere elitäre Zielgruppe gedacht sind. Ein Beispiel hierfür ist die Seite "Family Bhive", die eine Art "Facebook für Reiche" darstellt: Wer ein gewisses Vermögen nachweisen kann, das ihn als "wohlhabend" kennzeichnet, erhält Zugriff zu einem eingeschworenen Club von Millionären und Milliardären, kann vielversprechende Kontakte knüpfen oder sich über die heißesten neuen Investmentideen informieren.

"Family Bhive ist ein Ort, an dem sich vermögende Menschen treffen und ihre Ansichten miteinander teilen können", so die offizielle Begrüßung auf der entsprechenden Webseite. Dass dieser Slogan bei den Besuchern sehr gut ankommt, zeigen die aktuellen Mitgliedszahlen: Insgesamt sind rund 700 Einzel- und 40 Unternehmensmitglieder registriert. Darunter finden sich nicht nur bekannte Celebrity-Persönlichkeiten wie Politiker, Schauspieler oder Firmenbosse, sondern auch namhafte Business-Größen wie die US-Großbank Merrill Lynch oder der britische Finanzdienstleister Vestra Wealth.

"Wir bieten wissbegierigen und gleichgesinnten Menschen eine Möglichkeit, sich abseits des Trubels zu treffen", wird Family-Bhive-Gründerin Caroline Garnham von der "New York Times" zitiert. Was das Grundkonzept und die Funktionalität betrifft, ist die Seite im Wesentlichen mit jeder anderen herkömmlichen Online-Community vergleichbar. Die allseits bekannten Features werden aber durch redaktionelle Beiträge ergänzt, die speziell auf die Bedürfnisse wohlhabender Zielgruppen zugeschnitten sind. Angeboten werden etwa die neuesten Investmenttipps oder ein Terminkalender mit den aktuellsten Business-Events.

Doch nicht nur reiche Einzelpersonen tummeln sich auf der Internet-Plattform. Auch eine zunehmende Zahl von Unternehmen nutzt die Seite ausgiebig, um sich und die eigene Fachkenntnis vor potenziellen Kunden zu präsentieren. Im Unterschied zu den individuellen Usern, die sich völlig kostenfrei auf dem Portal registrieren können, müssen Firmenkunden allerdings eine jährliche Gebühr von 10.000 Pfund (rund 11.385 Euro) in Kauf nehmen, wenn sie Teil der Community sein wollen.

Wer selbst daran interessiert ist, bei Family Bhive Mitglied zu werden, sollte sich im Klaren darüber sein, dass sich die Inhalte der Seite im Moment vorwiegend auf Großbritannien beschränken. "Wir wollen unser Konzept aber auch in Zürich, Dubai, Singapur, China und in den USA an den Start bringen", kündigt Garnham an. Wann es tatsächlich soweit sein wird, ist bislang aber nicht bekannt. (pte)