Alltag in Fun Factories

Millionär - warum nicht?

22.02.2000

Marco Brandt (29) gehört zu den Zeitgenossen, für die die Wende im Osten zunächst eine Zäsur bedeutete. Der gebürtige Ostberliner, Absolvent der früheren DDR-Eliteschule Heinrich Hertz, verdingte sich nach dem Fall der Mauer im Vertrieb eines Computer-Großhändlers. Gleichzeitig sammelte er Erfahrungen als Mitarbeiter eines Mailbox-Services, gewissermaßen eines Vorfahren heutiger Online-Dienste. Nach einem zwischenzeitlich begonnenen Betriebswirtschafts-Studium stieg Brandt im September 1998 bei der Berliner Internet-Company Immobilien Scout ein, deren Geschäftsidee im Wesentlichen aus einer Web-Datenbank besteht, in die Wohn- und Kaufobjekte eingestellt und an passende Interessenten weitergegeben werden. Brandt begann bei Immobilien Scout als Praktikant und schrieb dort seine Diplomarbeit fertig.

Heute ist er im Produkt-Management tätig - konkret: für den Entwurf, die Gestaltung und Implementierung aller "Produkte unserer Werbepartner". Was ihn an seinem Job reizt? Das "Entwicklungspotenzial der Firma" natürlich und die Dynamik, die dahintersteckt. Alles ist in Veränderung, "wer nicht rennt, bleibt zurück". Internet pur also. Was ihm auch an seiner Company gefällt, ist die "Politik der offenen Türen", eine Geschäftsleitung, die für ihn jederzeit ansprechbar ist.

Bei Immobilien Scout hat er sich deshalb noch einiges vorgenommen. Zum Beispiel den Geschäftsbereich, für den er jetzt verantwortlich ist, weiter auszubauen. Das Business ist, wie er süffisant anmerkt, "zukunftsträchtig". Im übrigen macht der Berliner kein Hehl daraus, dass auch Geld für ihn ein wichtiger Motivationsfaktor ist. "Wer ist nicht gerne Millionär?", fragt er sich und andere - den in internen Planungen längst konkretisierten Börsengang vor Augen. Letzten Endes sind für Brandt aber "viele kleine Dinge entscheidend". Ein Mosaik, aus dem sich die Art und Weise, "wie ein Unternehmen mit seinen Mitarbeitern umgeht", ablesen lässt.