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Milliardenverluste mit der Xbox

25.06.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Amerikanischen Medienberichten zufolge legt Microsoft bei der "Xbox" kräftig drauf. Diesen Quellen zufolge macht der Softwareriese im laufenden Geschäftsjahr mit der Xbox einen Verlust von 750 Millionen Dollar. Im nächsten Geschäftsjahr, das im Juni 2003 endet, soll das Minus mit 1,1 Milliarden Dollar noch höher liegen. Zahlen, die im krassen Widerspruch zur Einschätzung von Bill Gates stehen: Dieser hatte 1999 für die Xbox mit Anlaufverlusten von rund 900 Millionen Dollar gerechnet - verteilt über einen Zeitraum von acht Jahren. Glaubt man den Berechnungen, die sich auf Angaben von Microsoft-Mitarbeitern stützen, dann legt der Konzern bei jeder verkauften Xbox 150 Dollar drauf.

Dies könnte sich eventuell im nächsten Jahr ändern, wenn der Softwarekonzern eine Hybrid-Version der Xbox auf den Markt bringt. Diese soll dann gleichzeitig als digitaler Videorekorder fungieren und Gerüchten zufolge 500 Dollar kosten. Gemessen an den Zusatzkosten für eine größere Festplatte und dem erforderlichen TV-Tuner, dürften bei diesem Gerät die Verluste geringer ausfallen.

Microsoft nahm bislang zu den Gerüchten keine Stellung. Allerdings ist es ein offenes Branchengeheimnis, dass alle Produzenten von Spielekonsolen beim Verkauf der Hardware drauflegen. Diese Verluste versuchen die dann durch den Verkauf von teuer gehaltener Software zu kompensieren. (hi)