Web

Social Software und Web 2.0

Millennials rocken das Enterprise

26.02.2010
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Kopfmonopole sind out - die Zukunft gehört den Teams

Darüber hinaus sollten sich die Verantwortlichen in den Unternehmen auch intern den Herausforderungen von Social Media und Web 2.0 stellen. Praktisch alle Entscheidungsträger befassen sich derzeit intensiv mit diesen Themen, berichtet Harald Kiehle, Director of Strategy & Marketing bei IBM in Deutschland. "War die Arbeitswelt in der Vergangenheit mehr auf das Individuum konzentriert, auf das Bewahren von Informationen, wird sie in Zukunft wesentlich teamorientierter funktionieren. Weg vom Kopfmonopol hin zu kollaborativen Strukturen." Das hat Folgen für die Zusammenarbeit. Kiehle zufolge fragen sich mittlerweile etliche Konzerne, ob E-Mail überhaupt noch eine passende Kommunikationsplattform darstellt. So wie Instant Messaging, Twitter, Facebook und Blogs das private Kommunikationsverhalten beeinflussen, so werden diese Techniken auch den Informationsaustausch in Unternehmen verändern.

Laut Kiehle gilt es, eine Brücke zu schlagen zwischen den "Digital Natives", die mit dem Computer groß geworden, und den "Digital Immigrants", die erst im Berufsleben mit dem Computer in Berührung gekommen sind. Die Älteren brauchten die Sicherheit, dass ihre Erfahrung und soziale Kompetenz nach wie vor gefragt seien. Die Jüngeren erwarteten Akzeptanz, was ihre pragmatische und radikalere Tool-Nutzung angehe.

Am Ende sind es aber die Digital Natives oder Millennials, die Unternehmen in Zukunft fordern. Sie werden die IT am Arbeitsplatz massiv verändern, sind sich die Experten von Accenture sicher. Beispielsweise erwarte diese Generation, dass ihr Arbeitsplatz von Haus aus mit neuester Technik und aktuellsten Tools ausgestattet sei. Zudem kümmerten sich die jungen Mitarbeiter in aller Regel wenig um Sicherheitsbestimmungen. "Den veränderten Umgang der Millennials mit Technik können Unternehmen nicht ignorieren", sagt Gary Curtis, oberster Technologiestratege von Accenture. Firmen, die sich nicht darauf einstellten, würden qualifizierten Nachwuchs abschrecken und riskierten damit ihre Innovationsfähigkeit. "Die Unternehmen erwartet ein Balanceakt", sagt Curtis. "Sie müssen den Erwartungen der Millennials entgegenkommen, ohne ihre IT-Sicherheit zu gefährden und die Bedürfnisse älterer Mitarbeiter zu vernachlässigen."