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Millarden-Auftrag für AT&T wird neu verhandelt

18.03.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Im Dezember 2004 erteilte das US-amerikanische Finanzamt (US Department of Treasury) dem Carrier AT&T den Zuschlag für ein mit eine Milliarde Dollar dotiertes Projekt. Aufgabe ist es, TK-Dienste für mehr als 1000 nationale Ämter sowie einige zehntausend Angestellte in den USA und Übersee zu liefern. Im Zuge des Vorhabens plant AT&T, sichere und geschlossene Kommunikationsnetze (Virtual Private Networks = VPN) auf IP-Basis für die Sprach-, Video und Datenübertragung zu installieren. Das Abkommen wurde zunächst auf eine Laufzeit von drei Jahren beschränkt, enthält aber eine Verlängerungsoption um weitere sieben Jahre.

Gegen die Vergabeentscheidung haben nun die AT&T-Konkurrenten geklagt, die sich ebenfalls um das Projekt beworben haben. Das Government Accountability Office (GAO; eine mit dem hiesigen Bundesrechnungshof vergleichbare Behörde) bestätigte den Eingang von fünf Protestschreiben von Broadwing Communications, Level 3 Communications, MCI, Northrup Grumman Information Technology sowie Qwest Government Services. Sprint International Communications - siebter Bieter um den Zuschlag - legte keinen Protest ein. Begründet wird der Einspruch damit, dass es keinen fairen Wettbewerb gegeben habe. Das Finanzministerium habe nicht mit allen Bietern verhandelt. "Wir erkennen den Einspruch an", sagte ein GAO-Verantwortlicher. "Wir haben empfohlen, die Verhandlungen mit allen Anbietern wieder aufzunehmen." Weil die Ausschreibung einige geheime Informationen enthält, wurde die GAO-Entscheidung in der Öffentlichkeit nicht näher erläutert. Das soll - um Details bereinigt - in der kommenden Woche nachgeholt werden. (jha)