Klein- und Mittelbetriebe sind ein großer Markt

Mikros: Neues Feld für den Bürofachhandel

19.11.1982

KÖLN (pi) - Die Inlandsproduktion im Angebotsbereich der Büro- und Informationstechnik im ersten Halbjahr 1982 hat gegenüber der vergleichbaren Vorjahreszeit nur noch um 0,9 Prozent auf 4,74 Milliarden Mark zugenommen. Hauptträger dieses - wenn auch reduzierten - Branchenwachstums war der Bereich Datentechnik, dessen Anteil bereits am Jahresende 1981 rund 82 Prozent betrug.

Die Inlandsnachfrage, die 1981 nominal um 15,8 Prozent auf 8,4 Milliarden Mark zugenommen hatte, übertraf wiederum den Branchendurchschnitt. Aufgrund der regen Informations- und Ordertätigkeit auch auf der Orgatechnik rechnen die Hersteller mit einer leichten Expansion des Geschäfts.

Im Gegensatz dazu war die Inlandsnachfrage nach klassischen Büromaschinen erwartungsgemäß weiter rückläufig. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, daß eine klare Trennung der Bereiche Datentechnik und Büromaschinen, die früher Grundlage der statistischen Erfassung war, immer schwieriger wird, weil das Angebot von integrierten Bürosystemen, die Elemente aus beiden Bereichen in sich vereinen, verstärkt den Markt beherrscht.

Auf der Messe wurde deutlich, daß die Grenzen zwischen den früher als "mittlere Datentechnik" gekennzeichneten Systemen, den großen EDV-Anlagen und den Minicomputern fließend geworden sind.

Die Integration mit der Nachrichtentechnik eröffnet den Textsystemen beziehungsweise den elektronischen Speicherschreibmaschinen dem Messeverlauf zufolge, völlig neue Absatzchancen. Darauf bauen offenbar die Anbieter von Telefaxgeräten.

Die Hersteller von Mikrocomputern beziehungsweise Tischcomputern ermöglichen vor allem Klein- und Mittelbetrieben den Einstieg in die EDV - ein Absatzpotential, das zur Zeit zwar nur schwach genutzt wird, der erhöhten Nachfrage im Messeverlauf zufolge jedoch im Aufwärtstrend liegt. Hier eröffnen sich insbesondere für den Bürofachhandel neue Tätigkeitsfelder. Der Trend zur dezentralen Datenverarbeitung hält weiter an.

Auf der Messe wurden neue Peripheriegeräte vorgestellt, die der Entwicklung zum Mischarbeitsplatz Vorschub leisten. Bei den übrigen klassischen Gerätegruppen spiegelte der Messeverlauf ein sehr heterogenes Bild wieder. Die Nachfrage nach herkömmlichen Kopierern war beachtlich. Entsprechend umfangreich und vielfältig war das Angebot, das bereits 1981 mit einem Anteil von 35,9 Prozent die größte Warengruppe vor den Schreibmaschinen mit 33,1 Prozent darstellte. Bei Diktiergeräten war das Geschäft wegen hoher Marktsättigung erheblich schwächer als bei Schreibmaschinen. Mikrofilm- und Lesegeräte wurden auch gefragt. Bei Lichtpausgeräten fanden vor allem kleinere Modelle besondere Beachtung. Auch elektronische Tisch- und Taschenrechner standen wiederum im Mittelpunkt des Interesses zahlreicher Besucher.