Billige PCs begünstigen in den USA "Home-Banking":

Mikros beleben Banken-Konkurrenz

28.01.1983

NEW YORK (VWD) - "Home-Banking", seit mindestens zehn Jahren in der Diskussion, scheint sich jetzt in den USA stärker durchzusetzen. Nach einem Bericht in "American Banker" wird ein derartiges System zur Zeit von rund 25 US-Banken getestet. Diese Zahl soll sich nun, wie das Bank Administration Institute in Chicago meint, in diesem Jahr mindestens verdoppeln.

Begünstigt werde die Ausbreitung durch Preissenkungen für Home-Computer. Durch jeden dieser Mikros in einem Haushalt steige nämlich die Zahl der potentiellen Kunden für diesen Dienst. Die Liberalisierung des US-Bankensystems, das den US-Banken erlaube, höhere Zinsen zu offerieren, durfte diese nun auch zwingen, sich um eine Senkung der Gemeinkosten zu bemühen. Home-Banking biete sich dazu als eine Möglichkeit an.

In dem Bericht wird zudem unterstrichen, daß die Furcht, hinter Konkurrenten herzuhinken, viele Banken veranlassen könnte, Home-Banking einzufahren. Irving Leveson, Director of Economic Studies am Hudson Institute in New York, glaubt allerdings, daß das System für viele Banken zunächst mit hohen Verlusten verbunden sein wird. Einige Beobachter meinen, daß fünf bis zehn Jahre vergehen werden, bevor das Home-Banking-System vom Verbraucher akzeptiert wird. In diesem Zusammenhang wird daran erinnert, daß zehn Jahre benötigt wurden, um Bankenautomaten durchzusetzen.