MikrofilmCOM-News

17.02.1978

MÜNCHEN (uk) - Auf gibt neuerdings die Lackindustrie Farbmischrezepte an Autolackierwerkstätten weiter. Bisher Mikroplanfilmen waren die Rezepturen für mehrere tausend unterschiedliche Farbtöne auf Karteikarten erfaßt worden, deren Handhabung und ständige Aktualisierung bei den Lackierern mit großem Zeitaufwand verbunden war. Wie Agfa-Gevaert in einer jüngsten Pressemitteilung weiter mitteilt, seien die Auto-Lackierwerkstätten mit ihren Copex-Mikrofilmlesegeräten ausgestattet, um bei Reparatur-Nachlackierungen, Ganzlackierungen nach Katalog-Farbe der bei ganz individuellen Kundenwunschen sofort das richtige Farbmischungsrezept vom Mikrofilm ablesen zu können.

Zur Archiv-Rationalisierung bei Reederei-Verwaltungen setzt das Hamburger IFU-Rechenzentrum ab Januar 1978 COM-Technik ein. Dabei werden aus den laufenden Heuer-Abrechnungen die Archivdaten vom Computer auf COM-Bänder ausgegeben. Die Vorteile dieses Verfahrens liegen - so IFU in einer Pressemitteilung - in einer wesentlich kostengünstigeren Aufbewahrung der Unterlagen, einem schnelleren Wiederauffinden der entsprechenden Daten sowie in einer weitaus besseren Datenschutzmöglichkeit. Besonders der letzte Aspekt sei unter dem Gesichtspunkt des Bundesdatenschutzgesetzes von besonderer Bedeutung.

Die nächste Hauptversammlung des Verbandes der Mikrofilm-Fachbetriebe e.V. (VdMF) findet vom 2. bis 4. März 1978 in Bad Kissingen statt. Über "Pro oder contra Mikrofilm" wollen dort Hersteller- und Vertriebsfirmen, Groß-Rechenzentren, Verlage sowie Mikrofilm-Fachbetriebe diskutieren. Anmeldungen zu dieser Veranstaltung nimmt das VdMF-Sekretariat, Eberhardstraße 11a, 8011 Forstinning, z. Hd. H. Heinz Müller-Saala entgegen.

Mit "Nachdruck" setzt sich der AWV-Fachausschuß "Mikrofilm" für eine Vereinheitlichung des Mikroplanfilmes ein. So wird in den jüngsten "AWV-Informationen" auf die "erheblichen Nachteile unterschiedlicher Mikroplanfilm-Formen" hingewiesen: Zum einen werde durch unterschiedliche Außenabmessungen, Bildgrößen, Verkleinerungsfaktoren, Indexfelder sowie Titelfelder der Informationsaustausch zwischen Firmen oft unmöglich gemacht, zum anderen ergäben sich hierdurch in der Herstellung meist nur kleine Stückzahlen je Ausführungsform und damit höhere Gerätepreise. Außerdem seien der COM-Anwendung und dem Retrieval Hemmnisse in den Weg gelegt. Erste Schritte zur Abhilfe dieses Mißstandes wurden im Oktober letzten Jahres auf einer Adhoc-Sitzung des Photo-Arbeitsausschusses 6 im DIN beraten.