Mikro-Manifest

05.09.1986

Schein- und Kleinkrieg der Prozessoren: "Zwar wollen sich die neuen 32-Bit-Supermikros auf 80386-Basis mit Mips-Gewalt gegenseitig von der Schreibtischplatte putzen (Seite 1), doch der Feind steht - im wahrsten Sinne des Wortes - "fest auf dem (Doppel-)Boden". Gegen Mainframes und Abteilungsrechner geht es, die wesentlich mehr Stellfläche benötigen.

Die C&C-Rechner (Corvus und Compaq) müssen erst zeigen, was in ihnen steckt. Viele RZ-Traditionalisten reagierten auf vergleichbare Angebote bisher Ó la Radio Eriwan: Im Prinzip ja, aber...! Kritik wird nicht ausbleiben, daß Nominal-Mipse (M für Meaningless!) über die Leistung in der Anwendung wenig aussagen.

Es wäre freilich nicht fair, die Supermikros mit der /370-Mainframe-Elle zu messen: Sie sind auf den Mann (die Frau) dressiert, bieten Benutzerkomfort, wo herkömmliche Universalrechner mit Workload-Schmu und Betriebssystem-Komplexität glänzen.

Das Interessanteste an dem Mikro-Manifest (siehe 80386) ist denn auch, daß die IBM nicht unterschreiben will. Das würde Big Blue auch um etliche Milliarden Mark bringen. Noch gelten Systeme der /36- und 4300-Klasse als Umsatzlokomotiven. Die Produktpolitik im Markt der Abteilungsrechner ist ein Musterbeispiel dafür, wie der Mainframe-Monopolist den Bedarf ma(i)nipuliert.