Allerlei kanadische DV-Anwendungen:

Mikro-Komposition in B-Moll

19.03.1982

Mikrocomputer gehören auch in Kanada zum alltäglichen DV-Leben. Darüber hinaus gibt es auf der anderen Seite des Atlantiks aber noch "ungewöhnliche" Anwendungen. Über drei Besonderheiten berichtet Stephen Ginsberg.

Ein Registriersystem für Restaurants entwickelte die Remanco Systems Inc. Als Basis dient ein Mikrocomputer mit CP/M-Betriebssystem und zwei 8-inch-Floppies.

An diesen Rechner sind Terminals und Printer angeschlossen, die speziell für die Anwendung in der Gastronomie entwickelt wurden. Das Remanco-System erfaßt alle Vorgänge im Restaurant, speichert sie und gibt sie in jeder benötigten Form wieder aus. Auf diese Weise können Additionsfehler und inkorrekte Preise vermieden werden. Gleichzeitig findet eine automatische Inventurkontrolle statt.

Fürs Herz

Die zweite "Besonderheit" stammt von der Jarrod Electronics Inc., Toronto. Sie liefert eine preisgünstige, komplette Computeranlage für die medizinische Herzforschung. Das System kontrolliert die Herztätigkeit bei Patienten, denen ein Herzschrittmacher eingesetzt wurde. Gegenwärtig beinhaltet die Anlage ein Datenbankmanagement, eine umfassende Berichtaufstellungs-Routine und eine allgemeine Hauptbuchführung. Ein Vorteil dieser Kontrollanlage dürfte vor allem ihre Benutzerfreundlichkeit sein.

Neben der Software entwickelte Jarrod eine passende Hardwarekonfiguration.

Mit Musik

Außerdem gibt es in Kanada zumindest einen musikalischen Mikrocomputer. Dem Komponisten David Mcley erschien es zu kompliziert und zeitraubend, seine Musikstücke "von Hand" zu komponieren. Deshalb schloß er seine elektronische Klaviertastatur an einen Mikrocomputer an. Die Musikstücke werden auf der Tastatur komponiert, der Mikro speichert die Noten und den Takt. Der Computer erhält nun die Information, wie viele und welche Instrumente benötigt werden. Mit Hilfe des Softwareprogrammes wird die Partitur für jedes Instrument geschrieben. Zum Schluß erhält der Mikro den Auftrag, die Noten auf dem Plotter aufzuzeichnen. Die Druckkosten werden gespart, da die Noten direkt vom Plotter-Output gedruckt und dann veröffentlicht werden können.