Mike Johnson, Ex-Leiter der CPU-Entwicklung: "AMD fehlt die Erfahrung, um K5 rechtzeitig fertigzustellen"

13.10.1995

TOKIO (IDG) - Bei einem Besuch in Tokio hat Mike Johnson von Advanced Micro Devices Inc. (AMD) Unerfahrenheit als Grund dafuer genannt, dass der Intel-Konkurrent erst Mitte naechsten statt Ende dieses Jahres den PC-Prozessor "K5" auf den Markt bringen kann. Johnson leitete bis Ende 1994 die Entwicklung des K5, der als Alternative zu Pentium-Prozessoren vermarktet wird. Heute kuemmert er sich um die gesamte Entwicklungsabteilung von AMD.

"Es ist unsere Eigenentwicklung eines Prozessors, der voellig kompatibel zu Intels x86-CPUs sein muss", erlaeuterte Johnson.

"Es laeuft nichts schief, doch wir brauchen einfach mehr Zeit, um den Chip zu testen. (...) Es gibt keine genaue Definition des x86- Prozessors. (...) Was Intel publiziert, muss nicht immer ganz den Tatsachen entsprechen."

Um das Unternehmen bis Mitte naechsten Jahres ueber Wasser zu halten, werde man in wenigen Wochen eine nochmals ueberarbeitete Version des 486-Prozessors mit einer Taktrate von 133 Megahertz auf den Markt bringen ("X5"). Im ersten Quartal 1996 soll dann eine 75-Megahertz-Version des K5 ("SS/5") fertig sein, die allerdings in puncto Leistung noch nicht mit Intels Pentium mithalten kann. Erst die zweite Generation des K5 soll ab September 1996 bei gleicher Taktrate etwa 30 Prozent mehr leisten als Intels Pentium-Chips.