Version 4.2 mit verbessertem Daten-Management

Microsofts SQL Server ist für Client-Server optimiert

03.04.1992

MÜNCHEN (CW) - Eine Reihe neuer Produkte rund um Release 4.2 des Netzwerk-Datenbanksystems SQL Server hat der in Untersehleißheim bei München ansässige Softwaregigant Microsoft auf den Markt gebracht. Die Produktfamilie soll Anwendern von Windows, MS-DOS und OS/2 die Datenverarbeitung in verteilten Client-Server-Umgebungen ermöglichen.

Zu den wichtigsten Funktionen der SQL-Server-Version zählen laut Hersteller ein erweitertes Daten-Management mit Datenbank-Plattenspiegelung, kaskadierenden Triggern und einer gestiegenen Systemkapazität sowie eine integrierte, auf Windows basierende Server-Verwaltung mit einem "SQL Administrator für Windows" Scrollable Cursors, mit denen Windows-Anwendungen zur Datenbankabfrage leichter bearbeitet werden können, verzweigte Datenzugriffe, Fehlertoleranz-Funktionen und die Integration von externen strukturierten und unstrukturierten Daten sind ebenfalls neue Features. Das Datenbanksystem unterstützt die Netzwerkumgebung LAN Managers, LAN Server, Netware und Banyan/Vines.

Funktionen für verteilte Datenbanken ermöglichen laut Hersteller den Zugang zu unterschiedlichen Datenquellen, darunter die Datenbanksysteme DB2, Oracle und Ingres sowie Mail-Systeme und Online-Services. Zum Datenbank-Server bietet Microsoft auch neue Produkte für die Entwicklung von Client-Server-Anwendungen an. So gibt es für die Programmiersprachen von Visual Basic, C und Cobol jetzt Toolkits, mit denen laut Ankündigung die Entwicklung grafischer Client-Server-Anwendungen möglich sein soll.

Ein "SQL Bridge Gateway" verbindet SQL-Server- und Sybase-SQL-Server-Umgebungen, ohne daß einheitliche Protokolle nötig sind. Die SQL-Brücke ermöglicht außerdem Unix-, VMS- und Macintosh-Anwendern den Zugang zu Microsofts SQL Server. Über ein entsprechendes Gateway finden SQL Server und die zugehörigen Anwendungen Anbindung an Datenbank-Systeme wie Oracle, Ingres, Informix und DEC/VAX RMS. Mit Sybase hat Microsoft vereinbart, Unix- und VMS-Eigenschaften der Sybase-SQL-Server-Versionen zu übernehmen. Gemeinsam mit der Micro Decisionware Inc., Boulder, Colorado, will Microsoft ein Datenbank-Gateway auf den Markt bringen, mit dem Anwendungen für den SQL-Server auch auf IBM-SQL/DS-Datenbanken und auf andere CICS/VSE-Daten zugreifen können sollen. Erforderlich für den Einsatz dieser ab Mai 1992 verfügbaren Software ist ein OS/2-LAN-Server.