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Microsofts Server-Sparte verbuchte hohen Verlust

09.02.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Trotz Rekordumsatz wiesen im zweiten Geschäftsquartal 2003/2004 lediglich zwei der insgesamt sieben Business-Units von Microsoft Gewinne aus. So verbuchte die Online-Sparte MSN wieder einen hohen operativen Verlust; außerdem rutschte die Server-Sparte überraschend in die roten Zahlen.

Wie aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht, schrieb der auf Server-Software und Tools spezialisierte Bereich einen operativen Verlust von 204 Millionen Dollar, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Betriebsgewinn von 234 Millionen Dollar erzielt worden war. Als Hauptgrund für das schlechte Abschneiden nannte die Gates-Company Sonderaufwendungen von 651 Millionen Dollar aus dem Programm zum Umtausch von wertlosen "Underwater"-Aktienoptionen der Mitarbeiter. Daneben seien die Betriebskosten um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen.

Auch die anderen Geschäftsbereiche mussten wegen der Umtauschaktion Federn lassen. So stieg der Gewinn der Division "Client Worker", die die Desktop-Betriebssysteme umfasst, lediglich von 1,95 Milliarden auf 2,07 Milliarden Dollar. Dagegen legte der Umsatz der Sparte um 21 Prozent auf 3,04 Milliarden Dollar zu. Im Office-Segment "Information Worker" erhöhte sich der operative Profit nur um 100 Millionen auf 1,67 Milliarden Dollar, während die Einnahmen gegenüber dem Vorjahresquartal um 27 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar zunahmen.

Die Internet-Sparte MSN konnte ihren Verlust von 197 Millionen auf 79 Millionen Dollar drücken. Im ersten Fiskalquartal 2003/2004 hatte der Bereich jedoch einen Betriebsgewinn von 58 Millionen Dollar geschrieben. Das Minus von Microsoft Business Solutions (Business-Software für kleine und mittlere Unternehmen) ging im Jahresvergleich von 87 Millionen auf 69 Millionen Dollar zurück. Der Verlust der Xbox-Sparte "Home and Entertainment" reduzierte sich von 412 Millionen auf 394 Millionen Dollar, obgleich der Umsatz um fünf Prozent auf 1,27 Milliarden Dollar schrumpfte. Die Mobile Division, zuständig für die Betriebssysteme in Pocket-PC-Handhelds und Mobiltelefonen, steigerte ihre Einnahmen von 38 auf 68 Millionen Dollar, weitete jedoch gleichzeitig ihr Defizit von 75 Millionen auf 112 Millionen Dollar aus. (mb)