Cloud-Geschäft mit Azure wächst

Microsofts Quartalsgewinn bricht ein

22.04.2016
Microsoft ist im Wandel: Die Abhängigkeit von wenigen Kernprodukten und dem PC-Markt soll sinken, Cloud-Dienste und eigene Geräte dagegen neue Umsatzquellen erschließen. Diese Transformation kostet und schickt den Quartalsgewinn auf Talfahrt.

Microsoft hat das vergangene Quartal mit einem Gewinneinbruch abgeschlossen. Der Überschuss fiel im Jahresvergleich um rund ein Viertel auf 3,76 Milliarden Dollar (3,33 Mrd Euro). Die Umsatzerlös sanken in dem Ende März abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal um 5,5 Prozent auf 20,53 Milliarden Dollar, wie Microsoft nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte.

Microsofts Strategie "Mobile first, Cloud first" trägt langsam Früchte. Sinkende Gewinne nimmt CEO Satya Nadella dafür offenbar in Kauf.
Microsofts Strategie "Mobile first, Cloud first" trägt langsam Früchte. Sinkende Gewinne nimmt CEO Satya Nadella dafür offenbar in Kauf.
Foto: Microsoft

Das Cloud-Geschäft erwies sich erneut als wichtige Stütze für den Windows-Konzern. Der Umsatz der Sparte stieg im Jahresvergleich um gut drei Prozent auf rund 6,1 Milliarden Dollar. Dabei gelang es dem Unternehmen, die Einnahmen mit der Cloud-Plattform Azure mehr als zu verdoppeln.

Weniger erfreulich sieht es beim Geschäft mit Windows sowie mit Geräten, Spielen und der Websuche aus. Zwar ist dieser Bereich noch immer der stärkste Umsatzbringer. Doch die Einnahmen legten hier nur um rund ein Prozent auf 9,46 Milliarden Dollar zu. Die Windows-Erlöse sanken angesichts der Flaute am PC-Markt um zwei Prozent. Gemessen am allgemeinen Rückgang der PC-Verkäufe um rund ein Zehntel war das noch ein versöhnliches Ergebnis - dank Windows 10 wurden mehr teurere Rechner verkauft als im entsprechenden Vorjahresquartal.

Im Geschäft mit eigenen Geräten gelang es Microsoft, die Umsätze mit Surface-Tablets im Jahresvergleich um 61 Prozent auf mehr als eine Milliarde Dollar zu steigern. Doch auch hier gibt es Licht und Schatten. Von den Lumia-Smartphones wurden im letzten Quartal nur noch 2,3 Millionen Geräte verkauft.

Die nach wie vor bedeutende Sparte mit Office-Software legte beim Umsatz ebenfalls nur um ein Prozent auf gut 6,5 Milliarden Dollar zu. Für die Cloud-Variante Office 365 habe man nun 22,2 Millionen zahlende Kunden, erklärte der Konzern.

Die Microsoft-Aktie verlor nachbörslich zeitweise rund drei Prozent . Analysten hatten mit einem bereinigten Gewinn pro Aktie von 0,64 Dollar gerechnet, tatsächlich betrug der Gewinn nur 0,62 Dollar. Microsoft führte dies allerdings auf eine Steuerzahlung zurück, mit der die Experten nicht gerechnet hätten und die das Ergebnis pro Aktie um 0,04 Dollar gedrückt habe. Immerhin: Beim Umsatz erfüllte der Konzern die Erwartungen der Analysten. (dpa/wh)