Weltweite Partnerkonferenz in Washington

Microsofts neuer Weg – Partnerprogramm wird umgestellt

16.07.2014
Von 
Alexander Roth leitet als Geschäftsführer die Geschicke und die Redaktion von Evernine. Der mit Prädikatsdiplom ausgestattete Volkswirt wechselte 2004 in die Medienbranche, wo er zuerst beim Wirtschafts- und Polittalksender Air America Radio in New York City in der Recherche tätig war und in einem weiteren Schritt, wieder zurück in Deutschland, eine zweijährige Festanstellung beim Medienhaus IDG (u.a. PC Welt, Computerwoche, ChannelPartner) inklusive Volontariat absolvierte. Auch ein Besuch der Akademie der Bayerischen Presse (ABP) gehörte zu seiner Ausbildung. 2007 gründete der Münchner (geb. 1977) das Redaktionsbüro Alexander Roth, das er zwischen 2010 und 2011 in die Evernine GmbH umwandelte.

Microsoft bleibt Partnern treu

Zwar tat er das weniger laut als Steve Ballmer, aber sowohl auf der Bühne als auch gegenüber ChannelPartner betonte Phil Sorgen mehrfach, dass Microsoft dabei seiner Partnerausrichtung absolut treu bleiben werde. "Auch einer sich schnell verändernden Branche bleiben wir bleiben ein Partner-orientiertes Unternehmen", so der Partnerchef. Sorgen machte deutlich, dass diese Aussage für alle Geschäftsbereiche des Konzerns gelte, "egal, wie sich die Märkte entwickeln".

Wie Microsoft hierbei strategisch vorgehen will, wurde in Washington ebenfalls deutlich. Wenn es um die Positionierung im Wettbewerbsumfeld geht, ist dafür traditionell COO Kevin Turner zuständig. Und so trat Turner in Washington mit einigen interessanten Visionen und Statements auf, die laut bejubelt wurden. Zwar verlor der Manager kein Wort zu dem vermutlich bald schon kommenden Stellenabbau bei Microsoft (CP berichtete), dennoch wird klar: Microsoft setzt in Sachen Devices auf Partner und teilweise sogar auf den Wettbewerb, zumindest wenn es um mobile Betriebssysteme geht.

Das eigene Betriebssystem mit Windows selbst - zumindest das reine Geschäft damit - wird unwichtiger. So wird Office nach Ipads auch bald schon auf Android-Tablets nutzbar sein, dazu zeigte Turner neben Surface 3, auf das Microsoft große Stücke halt, ein paar attraktive Produkte von Partnerherstellern wie HP und Acer, die im extrem günstigen Preisbereich von teilweise unter 200 Dollar liegen.

Phil Sorgen betont, dass Microsoft seiner Partnerausrichtung treu bleibt.
Phil Sorgen betont, dass Microsoft seiner Partnerausrichtung treu bleibt.

Turner betonte, das Microsoft im PC-Umfeld weltweit zwar immer noch führe, mit Blick auf den geamten Markt für Devices aber einen Marktanteil im niedrig zweistelligen Bereich halte. "Das ist die neue Realität". So verwies der Manager auf aktuelle Verkaufserfolge mit Windows Phone, wobei er vor allem Nokia hervorhob.

"Wir werden mit Produktivtät gewinnen, ob mit eigener Hardware oder von Partnern. Wir werden uns nicht proprietär aufstellen. Wir öffnen uns den Realitäten einer Mobile First, Cloud First Welt", so Turner.

In Washington wurde eines deutlich: Egal ob sie im SMB- oder im Großkunden-Umfeld tätig sind, es wird von Partnern erwartet, sich mit den neueren Themen wie Azure, Office365 Mobility und Mobile Device Management auseinander zu setzen. Dabei wird es immer wichtiger, eigene Services rund um Microsofts Lösungen, zu stricken.

Der Vorteil den Microsoft bietet: Die Welt der Redmonder lässt Kunden und Partnern auch künftig die Wahl, ob die Produkte und Dienste des Konzerns via Public Cloud, in Hosting-Modellen, als Hybride-Versionen oder über das eigene Rechenzentrum in Anspruch nehmen. Interessant: Wer sein Portfolio nicht zu stark erweitern will, dem empfiehlt das Haus zu Netzwerken - ein Apell, den Microsoft schon lange an seine Partner richtet, in diesen Zeiten aber an gänzlich neuem Stellenwert gewinnt.

Für Mittwoch steht die nun die viel erwartete Rede von Microsofts neuem CEO Satya Nadella an.