Search Server 2008 Express im Test

Microsofts kostenlose Enterprise-Suche

08.09.2008
Von Markus Franz

Installation und Konfiguration

Die Installation selbst erfolgt in wenigen Schritten: Zunächst prüft ein Assistent die Systemumgebung, ob sie alle Anforderungen zum Deployment des Search Server Express erfüllt. Dabei wird automatisch auch der Internet Information Server (IIS) als Server-Role installiert und mit ASP aktiviert, sollte dies noch nicht manuell geschehen sein. Es ist also ratsam, vor der Installation die IIS-Konfiguration genau auf Konflikte mit anderen Web-Anwendungen oder Web-Servern zu prüfen, sofern Search Server Express nicht auf einem dedizierten System läuft. Wenn das so genannte Preparation-Tool seine Arbeit erledigt hat, kann die eigentliche Installation beginnen - entweder im Basic- oder im Advanced-Modus. Ersterer hilft beim Einrichten der SQL-Datenbank weiter, die als Backend für den Suchindex dient. Weitere Optionen gibt es nur im erweiterten Modus: Hier wird der Search Server mit einer bestehenden Server-Farm verbunden oder die Verknüpfung zu Sharepoint hergestellt. Das Aufspielen der Programmdateien benötigt dann nur noch wenige Minuten, bis im Browser das Such-Frontend erscheint.

Im Anschluss an die Installation müssen Index Server und Query Server eingerichtet werden - jeweils über das zentrale Web-gestützte Interface. Dabei dreht sich alles um das Status-Tab, das aktuelle Informationen zu Office Sharepoint Server Search beinhaltet. Der Search Server kann ohne zusätzliche Erweiterungen reine Dateisysteme (alle gängigen Dateiformate inklusive Microsoft Office und Adobe PDF) sowie Sharepoint-Seiten indexieren. Letztere werden über die Start-URL im Index Server angegeben, der sich dann von Link zu Link durch das Material hangelt. Das funktioniert auch mit externen Websites, also zum Beispiel mit der eigenen Corporate Website im Unternehmen oder beliebigen anderen Quellen im Web. Standardmäßig lassen sich auch öffentliche Exchange-Ordner als Datenquelle angeben. IBM Lotus Notes dagegen lässt sich nur schwer einbinden: Zunächst muss der Search Server zwingend auf einem x86-System laufen und der Domino Server, dessen Datenbank indexiert werden soll, aktiv sein. Über den Notes-Client und das Notes-C++-API sowie einen eigenen Benutzer-Account für das Crawling können dann auch dort Inhalte durchsucht werden.

Erweiterte Konfiguration und Plug-ins

Derzeit ist nicht nur eine Vielzahl an Dateiformaten als Datenquelle für den Suchindex möglich, sondern auch eine sprachabhängige Indexierung: Über Language Packs lernt der Search Server, wie mit Texten in verschiedenen Sprachen umgegangen wird. So werden Stemming und andere Suchtechniken für die jeweilige Sprache der Inhalte korrekt vorgenommen, und es gibt keine Probleme mit Umlauten und Sonderzeichen. Im Test glänzte Search Server Express hier durch absolute Stabilität.

Möchte man über die vorgegebene Ausstattung hinaus weitere Datenquellen in die Suche einbinden, stehen zwei Verfahren offen: die Federated Search Plug-ins und die Index Connectors. Erstere sind praktisch eine Metasuche, die Suchergebnisse externer Anbieter integriert. Eine Suchanfrage wird dazu an den Quelldienst weitergeleitet, und dessen Ergebnisse werden aufgesammelt. Für viele Anbieter gibt es dazu bereits eine FLD-Datei, die den Zugriff regelt. Das gesamte Verfahren basiert auf dem Open-Search-Standard, der einheitliche Schnittstellen für Suchmaschinen definiert. Die Indexierung der externen Datenquellen erfolgt über die Index Connectors. Für unstrukturierte Daten bietet Microsoft eine ausführliche Anleitung, die dem Search Server neue Protokolle beibringt. Für strukturierte Daten gibt es Plug-ins als Business Data Catalog, die über Definitionsdateien auch von externen Anbietern bereitgestellt werden. So sollen sich auch in Zukunft neue ERP-, ECM- oder CRM-Systeme in die eigene Suchplattform einbinden lassen.