Microsofts Exchange-Politik verlockt Anwender zum Tricksen

14.06.2007
Anwender müssen bei Migration älterer Systeme auf der Hut sein, um nicht ohne Support dazustehen.

Wie schon beim Microsoft Office Sharepoint Server 2007 sorgt offenbar auch die Lizenzpolitik beim neuen Collaboration-Server "Exchange 2007" für Unmut bei den Anwendern. So weisen die Analysten von Ferris Research nochmals darauf hin, dass Microsoft offiziell keinen Support für gemischte Umgebungen mit unterschiedlichen Exchange-Versionen bietet. Unternehmen sollten daher nicht mit dem Gedanken spielen, nur einzelne Server von Exchange 2000 oder Exchange 2003 auf die aktuelle Version zu migrieren.

Allerdings erwarten die Analysten, dass viele Unternehmen genau dies machen möchten. Der Grund hierfür liegt vor allem darin, dass sie bisherige Features bei der Nutzung öffentlicher Ordner oder das Offline-Adressbuch im Client "Outlook 2003" weiter benötigen. Zudem können Anwender den vollen Funktionsumfang von Exchange 2007 nur noch dann nutzen, wenn sie zusätzlich den neuen Client "Outlook 2007" lizenzieren. Dieser ist nicht mehr wie bisher Teil der Client Access License (CAL) und muss extra erworben werden. Ein weiterer Grund daher, ältere Systeme länger betreiben zu wollen.

Aufgrund dieser rigiden Politik des Herstellers sieht Ferris Research manche Anwender versucht, gegenüber dem Microsoft-Support künftig "sparsam mit der Wahrheit" umzugehen. Da Microsoft die Migration älterer Versionen auf Exchange 2007 technisch voll unterstützt, könnten Anwender diesen Umstand nutzen, um Probleme mit älteren Versionen damit in Verbindung zu bringen, obwohl sie den betroffenen Server gar nicht umstellen wollen. Zumindest auf der Microsoft Teched äußerten den Analysten zufolge IT-Verantwortliche, genau diesen Trick ausprobieren zu wollen. (as)