Einrichtung einer App-V-Umgebung
Der Aufbau einer App-V-Infrastruktur erfolgt grundsätzlich in drei Schritten:
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Application Virtualization Management Server installieren: Dabei wird eine Datenbank im SQL Server definiert und angelegt. Der Server enthält eine Konsole mit dem imposanten Namen "Microsoft System Center Application Virtualization Management Console", mit der sich die zentrale Softwareverteilung steuern lässt.
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Software-Pakete mit Hilfe des " Sequencer" generieren
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Client "Microsoft Application Virtualization for Desktops" auf allen benötigten PCs installieren
Als zentrale Komponente zur Bereitstellung von Anwendungen dient der Sequencer. Er muss separat installiert werden und lässt sich bei Bedarf auch auf einem anderen Rechner als dem App-V-Server eingerichten. Das Tool zeichnet alle Änderungen auf, die das Setup-Programm einer Anwendung am Betriebssystem vornimmt. Dazu zählt, welche Dateien es auf die Platte kopiert und welche Werte es in die Registrierdatenbank einträgt. Auf Basis dieser Informationen kann der Agent auf dem Client jeder Software eine Umgebung vorgaukeln, als sei sie auf herkömmliche Weise eingerichtet worden. Darüber hinaus steht es dem Administrator offen, die virtuelle Registry des Programmpakets manuell anzupassen.
Bei der Erstellung von Paket bietet der Sequencer eine Reihe von Optionen, darunter die Wahl des Übertragungsprotokolls (RTSP, HTTP), die Ausführung der Software im Standalone-Modus im MSI-Format, die Einschränkung auf bestimmte Betriebssysteme oder ob die Aktualisierung des Pakets über Microsoft Update erwünscht ist.
Nach der Verpackung durch den Sequencer muss die Anwendung - sofern sie nicht ausschließlich im Standalone-Mode verteilt und ausgeführt werden soll - zunächst über die App-V-Management-Konsole importiert und in die Liste der zu verteilenden Applikationen aufgenommen werden. Dabei wird unter anderem definiert, welche Benutzergruppen Zugriff haben dürfen.
Nach der Installation der Client-Komponente auf jedem PC müssen der oder die Server, die Applikationen bereithalten, angegeben werden. Der Client lädt dann von dort typischerweise bei jedem Login die aktuelle Softwareliste. Der Server publiziert die Verknüpfungen mit den Anwendungen automatisch auf der Workstation. Lediglich ein kleines Icon im Infobereich der Taskleiste verrät dem aufmerksamen Anwender, dass die Anwendung nicht von der lokalen Platte startet, sondern im Hintergrund vom App-Server geladen wird. Anwenderspezifische Änderungen in der Konfiguration der Applikation lassen sich im Benutzerprofil speichern und stehen somit auch an anderen Arbeitsplätzen zur Verfügung.
Sofern es sich bei der Client-Plattform um einen Terminal-Server handelt, stellt Microsoft ein anderes Softwarepaket zur Verfügung. Dieses verhält sich bei der Installation und Handhabung identisch wie der normale Desktop-Client.